Forschung

Forschungsschwerpunkte: Privatrecht, Rechtsphilosophie, Privatrechtstheorie, Privatrechtsvergleichung, Privatrechtsgeschichte

Marietta Auer ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Privatrecht und Rechtsphilosophie, , insbesondere des Privatrechts der Moderne seit der Wende zur Neuzeit. Privatrecht ermöglicht die Selbstorganisation von Rechtsverhältnissen durch Privatpersonen. Die Forschung von Marietta Auer beschäftigt sich mit der Steuerung der Gesellschaft durch rechtliche Selbstorganisation. Diese erforscht sie aus einer multidisziplinären Perspektive unter Heranziehung soziologischer, philosophischer, historischer und ökonomischer Ansätze.

Ihre Forschungsfragen zielen auf die Ideengeschichte, Struktur und normative Verfasstheit des modernen Privatrechts sowie auf die Genese wesentlicher privatrechtlicher Grundbegriffe wie Person, subjektives Recht und Autonomie.

Methodisch betreibt Marietta Auer eine multidisziplinär informierte Rechtstheorie mit einem Schwerpunkt auf der Privatrechtstheorie der Moderne. Diese erforscht sie aus soziologischer, philosophischer, historischer und ökonomischer Perspektive. Auf dieser Grundlage bearbeitet Marietta Auer Einzelfragen der Theorie und Dogmatik des Privatrechts, insbesondere Fragen des Vertrags-, Delikts- und Bereicherungsrechts, der Eigentumstheorie, der Privatrechtsvergleichung und des Europäischen Privatrechts. Zu ihrem Methoden- und Themenkanon zählen neben den ideengeschichtlichen Grundlagen des Privatrechts kritische, empirische und realwissenschaftliche Ansätze wie Rechtsrealismus, Critical Legal Studies und Rechtsökonomik. Auf dieser Basis befasst sie sich schließlich mit der Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte der Rechtswissenschaft, vor allem mit Geschichte und Selbstverständnis der Privatrechtswissenschaft seit dem 19. Jahrhundert.

Werdegang

• seit 2020 Direktorin, Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, Frankfurt am Main
• seit 2020 Professorin, Privatrecht und Grundlagen des Rechts, Justus-Liebig-Universität Gießen
• 2016-2019 Dekanin, Fachbereich Rechtswissenschaft, Justus-Liebig-Universität Gießen
• 2013-2020 Professorin, Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie, Justus-Liebig-Universität Gießen
• 2012 Habilitation, venia legendi für Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie, Handels- und Gesellschaftsrecht, Rechtsvergleichung, Europäisches Privatrecht, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
• 2012 Doctor of Juridical Science (S.J.D.), Harvard Law School, Harvard University, Cambridge, USA
• 2008 Magister Artium (M.A.) in Philosophie und Soziologie, LMU München
• 2003 Promotion, Juristische Fakultät, LMU München
• 2000 Master of Laws (LL.M.), Harvard Law School, Harvard University, Cambridge, USA
• 1997 Zweites Juristisches Staatsexamen, München
• 1995 Erstes Juristisches Staatsexamen, LMU München

Funktionen

• seit 2023 Vizepräsidentin, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
• seit 2020 Mitglied, Kuratorium, Bucerius Law School gGmbH, Hamburg
• seit 2020 Mitglied, Research Council, European University Institute (EUI), Fiesole, Italien

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

• seit 2022 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
• seit 2022 Mitglied, Academia Europaea
• 2022 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, DFG
• 2019-2020 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin
• 2017 Preis, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), Berlin
• 2015 Juristisches Buch des Jahres (Habilitationsschrift)
• 2005 Juristisches Buch des Jahres (Dissertation)