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Wahljahr: | 2008 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Basel |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Entwicklungsbiologie, Organentwicklung der Fruchtfliege, Blutgefäßbildung während der Entwicklung und nach Verletzung am Modell des Zebrafisches, proteinbindende Moleküle für die In-vivo-Fluoreszenzmikroskopie
Markus Affolter ist ein schweizerischer Entwicklungsbiologe. Er erforscht die molekularen und zellulären Mechanismen, die der Organbildung bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster und beim Zebrafisch zugrunde liegen. Er untersucht auch, wie Gefäße bei Verletzungen und Krankheiten umgebaut werden. Die Experimente am Modellorganismus sind für den Menschen von großer Bedeutung: Ein detailliertes Verständnis dieser Vorgänge könnte zum Beispiel in Zukunft helfen, Krankheiten wie Krebs besser zu bekämpfen, indem man versucht, die Blutgefäßzufuhr zu einem wachsenden Tumor zu unterbinden.
Mit seiner Arbeitsgruppe entwickelte Affolter spezielle genetische und biochemische Techniken, die mit fluoreszierenden Proteinen die Entstehung der Organe im lebenden Fruchtfliegenembryo sichtbar machen. Daraus konnte er Modelle ableiten, die etwa die Bildung des Tracheensystems und der Flügel genau beschreiben. Affolter wendet diese Erkenntnisse an, um die Entwicklung des Blutgefäßsystems bei höheren Tieren zu verstehen. Es gelang ihm erstmals, mit Fluoreszenzmikroskopie die zellulären Prozesse, die das Wachstum und die Verästelung von Blutgefäßen steuern, am lebenden und fast durchsichtigen Zebrafischembryo zu verfolgen.
Für seine Forschung setzt er modernste Methoden und Werkzeuge ein. Er hat Pionierarbeit geleistet im Einsatz proteinbindender Moleküle in Drosophila und Zebrafisch. Mithilfe solcher Moleküle (Nanobodies, DARPins) können Forscher Proteine innerhalb und außerhalb von Zellen gezielt steuern. Wichtig ist Markus Affolter die transparente Kommunikation über Forschung und Forschungsergebnisse. Er engagiert sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
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