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Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Veterinärmedizin |
Stadt: | Neuherberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Genetik, Mausmodelle, Einfluss von Genen und Umwelteinflüssen, Stoffwechselkrankheiten, Diabetes
Martin Hrabě de Angelis gilt als einer der international führenden Genetiker mit dem Schwerpunkt Diabetesforschung. Er hat außerdem an dem Aufbau des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung mitgewirkt. Zur systemischen Analyse von Erkrankungen des Menschen entwickelte und implementierte er die German Mouse Clinic am Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München. Hier erforscht er in nationalen und internationalen Forschungskonsortien wie uns die Gene prägen und wie sich besonders Umwelteinflüsse epigenetisch auch über Generationsgrenzen hinweg auswirken. Im Diabetesbereich gelangen ihm und seinem Team mehr als 50 funktionelle Erstbeschreibungen von stoffwechselrelevanten Genen in Maus und Mensch.
Das Team um Hrabě de Angelis konnte für zahlreiche monogenetische Erkrankungen, wie z.B. Osteogenesis imperfecta oder verschiedene Stoffwechselstörungen kausale Zusammenhänge aufdecken, die für evidenzbasierte Therapien essentiell sind. Von besonderer Bedeutung ist die systemische Erforschung der Genfunktionen - sprich Funktionsanalysen in möglichst allen Organsystemen des Organismus – vom Embryo bis zum hohen Alter.
Auch spielen Umweltfaktoren wie die Ernährung in seiner Forschung eine Rolle. So konnte das Team um Hrabě de Angelis zeigen, dass durch falsche Ernährung, erworbene Stoffwechselstörungen über die Generationsgrenze hinweg auf die nächste Generation übertragen werden können. Gegenstand der aktuellen Arbeiten sind die molekularen Ursachen sowie die Reversibilität dieser wohl epigenetisch übertragenen Eigenschaften zu erforschen und anzuwenden.
In einem internationalen Projekt werden Forschungsarbeiten zur ersten funktionellen Enzyklopädie des Säugetiergenoms durchgeführt. Hierbei koordiniert Hrabě de Angelis den europäischen Forschungsverbund „Infrafrontier“ mit dem Hauptsitz am Helmholtz Zentrum München. Ziel der Arbeiten ist es, die großen noch unbekannten Genregionen funktionell zu charakterisieren und zwar in vielen Organsystemen gleichzeitig sowie zu mehreren Altersabschnitten.
Das Data Mining der großen, standardisierten aber dennoch heterogenen Datenmenge steht im Mittelpunkt der Forschung. Moderne statistische Methoden sowie die Anwendung von Methoden der Künstlichen Intelligenz haben in den letzten Jahren neue Erkenntnisse zur Krankheitsrelevanz von genetischen Elementen hervorgebracht. Gemeinsame Analysen von Datensätzen des Menschen und der Maus ergeben hierbei den größten Erkenntnisgewinn. Dieser Forschungsansatz wird besonders bei der Weiterentwicklung der translationalen Diabetesforschung eine wichtige Rolle spielen.
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