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Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Technikwissenschaften |
Stadt: | Aachen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Membrantechnologie, Brennstoffzellen, Batterien, Wasseraufbereitung, Medizintechnik
Matthias Wessling ist ein deutscher Chemieingenieur und Hochschullehrer für chemische Verfahrenstechnik mit dem Schwerpunkt auf Membrantechnologie und Polymerforschung. Sein wissenschaftliches Ziel ist es, die Membrantechnologie zu verbessern und innovative Materialien und Technologien zu entwickeln, um sie in verschiedenen Bereichen, wie Energie-, Umwelt- und Medizintechnik, anzuwenden.
Der Chemieingenieur hat wesentlich zum Verständnis teilweise durchlässiger, sogenannter semipermeabler, Membranen beigetragen. Als Membrane werden dünne Materialschichten bezeichnet, die zwei Räume oder zwei Kompartimente voneinander trennen. In der Natur spielen biologische Membranen eine wichtige Rolle, als synthetische Membranen sind sie in der Technologie unverzichtbar.
In der Umwelttechnik hat sich Matthias Wessling auf die Entsalzung von Wasser und die Reinigung von Abwasser konzentriert. Mit seinem Team hat er verschiedene Membranen entwickelt, die es ermöglichen, Schwermetalle und andere Verunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen und so die Qualität des Wassers zu verbessern.
In der Energietechnik arbeitet Wessling an der Entwicklung von Membranen, die bei der Produktion von Biokraftstoffen eingesetzt werden können. Diese Membranen helfen dabei, Biomasse effizienter in Biokraftstoffe umzuwandeln und tragen so zu einer Senkung von Treibhausgasemissionen bei.
Auch im Blutkreislauf und im Stoffwechsel spielen Membranen eine entscheidende Rolle, beispielsweise bei den Filtrationsprozessen in der Niere. Dieser Vorgang wird bei der Nierendialyse nachgeahmt. Das Forschungsteam um Matthias Wessling arbeitet an der Entwicklung von Membranen, die Stoffwechselendprodukte und Schadstoffe aus dem Blut von Patientinnen und Patienten entfernen, und trägt so zu besseren Dialyseverfahren bei.
Matthias Wessling hat mit seinem Team ebenso dazu beigetragen, Membranen effektiver zu gestalten, indem er Materialien wie Polymeren, Nanopartikeln und Metallen integriert hat. So entstehen komplexe interaktive Strukturen, deren Struktur-Wirkungsbeziehung die Forschenden analysieren. So ist es erstmals gelungen, im Detail zu verstehen, welche Prozesse sich an der Membran abspielen. Das Ziel von Wessling ist es jetzt, biologische und synthetische Membrantechnologie zu verbinden.
Parallel zu seiner Forschung setzt sich Wessling dafür ein, in seinem Forschungsbereich Großprojekte wie Exzellenzcluster und Sonderforschungsbereiche zu etablieren und ist selbst an mehreren großen europäischen Forschungsprojekten beteiligt. Der Chemieingenieur ist auch Mitglied des Lehrstuhlverbunds der Aachener Verfahrenstechnik (AVT). Die fünf Lehrstühle der AVT forschen gemeinsam an ressourcenschonenden Prozessen und Produkten der nächsten Generation. Zudem ist der Membranexperte seit über zehn Jahren Herausgeber des „Journal of Membrane Science“.
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