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Foto: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Humangenetik und Molekulare Medizin |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Genomforschung, Genetische Interaktionen, Signaltransduktion in der Entwicklung und Krebsentstehung, Wnt Signalwege, Genom-Editierung
Michael Boutros ist ein Biochemiker, der die Wege der Informationsübertragung in biologischen Systemen systematisch untersucht. Signalübertragungsketten und ihre Integration in zelluläre Netzwerke spielen eine wichtige Rolle bei der Zellvermehrung, der Ausbildung von Bauplänen eines Organismus und bei der Krebsentstehung. Die Forschungsarbeiten von Boutros haben maßgeblich zum besseren Verständnis eines Signalwegs geführt, der mit Krebsentstehung in Zusammenhang steht.
Die Aussendung und Wahrnehmung von Signalen ist für die Funktionalität aller Organismen von größter Bedeutung. Zelluläre Signalnetzwerke kontrollieren wichtige Entscheidungsprozesse während der Entwicklung und der Regulation von Stammzellen sowie bei der Entstehung von Krebs. Boutros Arbeitsgruppe analysiert Signalübertragungswege und die diesen zugrundeliegenden Wechselwirkungen. So gelang es Boutros, mithilfe genetischer Screening-Verfahren neue Komponenten zu identifizieren und Transportmechanismen aufzuklären, die spezifisch für Wnt-Signalwege sind. Wnt-Signalwege spielen eine Schlüsselrolle in der Entstehung von Krebs und weiteren Krankheiten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Forschungsgruppe um Boutros liegt in der systematischen Analyse von genetischen Interaktions-Netzwerken sowohl unter normalen als auch krankhaft veränderten Bedingungen. Dazu wendet das Team Hochdurchsatz-Verfahren unter Einsatz von Genom-Editierung an. So kann die Arbeitsgruppe Vorhersagen über Funktion und Struktur von zellulären Netzwerken ableiten und neue Zielstrukturen in Signalnetzwerken identifizieren. Ziel ist, epistatische Interaktionen zwischen Genen, die die phänotypische Ausprägung eines Gens durch ein anderes bewirken, präzise zu quantifizieren.
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