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Foto: privat
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Innere Medizin und Dermatologie |
Stadt: | Düsseldorf |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Diabetes, Insulinresistenz, Fettlebererkrankungen, Mitochondrienfunktion, Fettstoffwechsel
Michael Roden ist ein österreichischer Arzt mit dem Schwerpunkt Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen. Der Mediziner forscht insbesondere an einem vertieften Verständnis der Entstehung von Diabetes, an dessen Vorstufe Insulinresistenz und einer veränderten hormonellen Appetitregulation sowie an neuen Wegen in der Frühdiagnostik und der Therapie von Diabetes.
Michael Roden untersucht den Energiestoffwechsel bei gesunden Menschen sowie bei Menschen mit Stoffwechselstörungen, wie der Diabetes, der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) und der nicht-alkoholischen Fettleberentzündung (NASH). Wesentliche Beiträge hat er zum Verständnis der zellulären Mechanismen der Fettsäuren- und Aminosäuren-induzierten Insulinresistenz geleistet, einer Stoffwechselstörung, die dem Entstehen eines Diabetes meist zugrunde liegt bzw. vorausgeht. Bei einer Insulinresistenz bildet der Körper zwar reichlich Insulin, aber die Körperzellen reagieren nur noch ungenügend auf das Signal, so dass die Glukose weiter im Blut zirkuliert.
Bei seiner Forschung hat Michael Roden besonders die Mitochondrien in Muskel und Leber im Blick. Mit seinem Team hat er neue Methoden entwickelt, um mittels Magnetresonanzspektroskopie den winzigen Kraftwerken in der Zelle auf die Spur zu kommen. Im Ergebnis konnte er zeigen, dass die Funktion der Mitochondrien entscheidenden Einfluss darauf hat, ob und wie stark es zu Komplikationen bei Diabetes oder NAFLD und NASH kommt.
Das Team um Michael Roden hat auch zu einer differenzierten Klassifizierung von Diabetes beigetragen. Analysen aus Kohortenstudien, wie der Deutschen Diabetes Studie (GDS), haben ein unterschiedliches Risiko für die jeweiligen Subtypen von Diabetes aufgedeckt. Diese genauere Einteilung des Diabetes anhand eines metabolischen Risikoprofils markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu einer Präzisionsmedizin.
In den letzten Jahren spürt Michael Roden den Gemeinsamkeiten von Stoffwechselstörungen und kardiologischen Erkrankungen nach. Sterben doch die meisten Menschen mit Diabetes an den Folgen einer Herz-Kreislauferkrankung. Umgekehrt weist mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten, die einen akuten Herzinfarkt erleiden, bereits Störungen des Glukosestoffwechsels auf. Die gemeinsamen pathologischen Stoffwechselwege der beiden Erkrankungen erforscht Michael Roden um Ansatzpunkte sowohl für eine bessere Prävention als auch eine gezielte Therapie aufzuspüren.
Michael Roden bringt seine Erfahrungen in viele Gremien ein. So gehört er dem Wissenschaftsrat an, der die Bundesregierung berät. Der Diabetesexperte ist Autor von mehr als 700 Peer Reviewed-Publikationen, darunter in den Zeitschriften „Nature“, „Lancet Diabetes Endocrinology“ und „Cell Metabolism“. Der Wissenschaftler ist Mitautor von nationalen und internationalen Leitlinien und Herausgeber des Buches „Clinical Diabetes Research: Methods and Techniques“ und gehört zu den meist zitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Gebiet Diabetes und Fettstoffwechsel.
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