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Foto: IASS/ Lotte Ostermann

Prof. Dr.

Ortwin Renn

Wahljahr: 2018
Sektion: Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften
Stadt: Potsdam
Land: Deutschland
CV Ortwin Renn - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Risikomanagement, Risikokommunikation, Partizipationsforschung, Transformationsprozesse, Auswirkungen der Digitalisierung, Nachhaltigkeitsforschung

Ortwin Renn ist ein deutscher Soziologe, Volkswirt und Nachhaltigkeitswissenschaftler. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das Risikomanagement, die Risikokommunikation sowie die Partizipationsforschung und Transformationsprozesse. Ortwin Renn hat Nachhaltigkeitskonzepte und Verfahren zur Bürgerbeteiligung entwickelt und untersucht gesellschaftliche Auswirkungen des technischen Fortschritts.

Die Welt wird immer komplexer, Risiken sind für Bürgerinnen und Bürger immer schwerer einzuschätzen. Welche Folgen hat die Digitalisierung auf unseren Alltag? Wie hoch ist das Risiko, Opfer eines Terroranschlags zu werden? Wie wirkt sich die nächste Finanzkrise aus? Was gefährdet soziale Gerechtigkeit? Ortwin Renn und sein Team untersuchen solche „systemischen Risiken“, quantifizieren und charakterisieren sie. Renn will wissen, wie solche Risiken entstehen, ob es Muster und Warnsignale gibt. Darauf aufbauend entwickelt er Methoden, mit denen diese Risiken leichter bewältigt werden können.

Ein weiterer Schwerpunkt von Ortwin Renn ist die Nachhaltigkeitsforschung, vor allem im Zusammenhang mit der Energiewende. Es geht um die Frage, wie die Energiewende fair, gerecht und sozial nachhaltig umgesetzt werden kann und wie die Bevölkerung dazu steht. Dazu wird ein Monitoring-Instrument entwickelt (Nachhaltigkeitsbarometer), mit dem gesellschaftliche Fragen und Einstellungen zur Energiewende systematisch dokumentiert und bewertet werden. Dadurch sollen Risiken und Chancen aufgezeigt werden.

Im Bereich Technikfolgenabschätzung und Technikvorausschau (technology foresight) beschäftigt sich Ortwin Renn mit Chancen und Befürchtungen der Digitalisierung. Viele Menschen haben Ängste vor einer zunehmenden Digitalisierung. Ortwin Renn fragt: Welche Rolle spielt der Mensch in digitalisierten Prozessen? Und wie kann die Digitalisierung für Nachhaltigkeit genutzt werden? Er untersucht die gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen des technischen Fortschritts und fragt nach den Folgen für den Menschen.

Werdegang

  • seit 2016 Wissenschaftlicher Direktor am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam
  • seit 2012 Direktor des Zentrums für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung an der Universität Stuttgart (ZIRIUS)
  • seit 2007 Honorarprofessur für „Integrated Risk Research“ an der Universität Stavanger, Norwegen
  • seit 2009 Gastprofessur für „Risk Governance“ an der Beijing Normal University, China
  • seit 2003 Gesellschafter, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Direktor der DIALOGIK gGmbH
  • 1994-2016 Professor für Technik- und Umweltsoziologie an der Universität Stuttgart
  • 1992-1993 Gastprofessor in der Abteilung Umweltnaturwissenschaften der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich
  • 1986-1992 Professor für Umweltwissenschaften an der Clark University in Worcester, Massachusetts, USA
  • 1980 Promotion in Sozialpsychologie
  • 1978-1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungszentrums Jülich
  • 1978 Diplom in Volkswirtschaft sozialwissenschaftlicher Richtung
  • 1970-1977 Studium der Volkswirtschaftslehre und der Soziologie an der Universität Köln mit Zusatzstudium der Journalistik am Institut für Publizistik in Köln-Rodenkirchen

Funktionen

  • 2014-2015 Mitglied des wissenschaftlichen Beraterstabes des EU Kommissionspräsidenten (President's Science and Technology Advisory Council)
  • 2013-2016 Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Stuttgart
  • 2013-2014 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Risikoanalyse (SRA)
  • seit 2012 Sprecher der Helmholzt-Allianz „Zukünftige Infrastrukturen der Energieversorgung - Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit“ (gemeinsam mit Armin Grunwald)
  • 2011-2012 Mitglied im Sachverständigenkreis Nachhaltigkeit beim Bundeskanzleramt
  • 2011 Mitglied der Ethikkommission der Bundesregierung „Künftige Energieversorgung“
  • seit 2010 Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Risiko-Dialog, St. Gallen, Schweiz
  • 2006-2012 Vorsitzender des Nachhaltigkeitsbeirates des Landes Baden-Württemberg
  • 2005-2007 Mitglied im Expert Panel on Public Participation in Environmental Assessment and Decision Making der US-National Academy of Sciences in Washington, D.C., USA
  • 2000-2003 Leiter der ad-hoc Kommission der Bundesregierung zur Harmonisierung der Risikostandards
  • 1996-2000 Mitglied der Zukunftskommission des Landes Baden-Württemberg
  • 1996-1997 Präsident der Europäischen Gesellschaft für Risikoforschung
  • 1996-2000 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU)
  • 1992-2003 Mitglied des Vorstandes der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, von 1999-2001 Vorstandssprecher, von 2001-2003 Leitender Direktor
  • Präsidiumsmitglied von acatech − Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
  • Präsident des Vereins GAIA und Mit-Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift
  • Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Schadensvorsorge der SV Versicherungen
  • Präsident des European Virtual Risk Institute
  • Mitglied im Rat der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
  • Mitglied des Scientific and Technical Council des International Risk Governance Councils, Lausanne, Schweiz
  • Mitglied der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen (katholischen) Bischofskonferenz

Projekte

  • seit 2013 PP 1689: Climate Engineering: Risiken, Herausforderungen, Möglichkeiten?
  • 2012 DFG-Projekt „Perspectives of Transdisciplinary Risk Research” (US-German Workshop)
  • 2003-2012 Direktor der Forschungsgruppe „Interdisziplinäre Risikoforschung und nachhaltige Technikentwicklung“ (ZIRN) am Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart
  • 2000-2003 DFG-Projekt „Spin-off-Gründungen als Folge von Dezentralisierungs-, Tertiarisierungs- und Outsourcingtendenzen: Betriebliche Wachstumsstrategien, Arbeitsmarkteffekte und Innovationspotentiale von Spin-off-Gründungen“, Teilprojekt zu SPP 1044 „Interdisziplinäre Gründungsforschung“
  • 2005-2007 DFG-Projekt „Meta-Analyse zu Einstellungen und Techniksoziologie über die Gentechnik auf der Basis sozialwissenschaftlicher Forschungsprojekte von 1990 bis 2003“
  • 2009-2011 DFG-Projekt „Beschleunigung des Ergebnistransfers von naturwissenschaftlich-technisch orientierten Forschungsprojekten zur disziplinoffenen Weiterverwendung“, Teilprojekt zu SPP 1168 „Erweiterung der Einsatzgrenzen von Magnesiumlegierungen“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2020 Ehrendoktorwürde der Mid Sweden University, Schweden
  • 2019 Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg
  • seit 2018 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2017 Distinguished Research Award der Society for Integrated Risk Management
  • 2013 Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
  • 2012 Auszeichnung für die beste wissenschaftliche Veröffentlichung 2012 in der Fachzeitschrift „Risk Analysis”
  • 2012 Auszeichnung im Wettbewerb „Bester Hochschullehrer Deutschlands 2012“ (3. Platz)
  • seit 2002 Fellow der American Association for the Advancement of Science (AAAS)
  • 2002 Outstanding Publication Award für das mit C. Jaeger, G. Rosa und Th. Webler verfasste Buch „Risk, Uncertainty and Rational Action“
  • Ehrendoktorwürde der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, Schweiz
  • Ehrenprofessur der Technischen Universität München
  • Fellow der Internationalen Gesellschaft für Risikoanalyse
  • Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste, Wien, Österreich
  • Mitglied der National Academy of Disaster Reduction and Emergency Management of the People’s Republic of China

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