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Wahljahr: | 2007 |
Sektion: | Innere Medizin und Dermatologie |
Stadt: | Wien |
Land: | Österreich |
Forschungsschwerpunkte: Blutgerinnungsstörungen, Venenthrombose, venöse Thromboembolie (VTE), Identifizierung von Risikofaktoren, Krankheitsmechanismen, Charakterisierung von Antithrombotika
Paul Kyrle ist Spezialist für Thromboembolien und Thrombosetherapien. Er hat eine der weltweit größten klinischen Studien zum Risiko der Venenthrombose geleitet. Es gelang ihm, neue Risikofaktoren zu identifizieren. Zudem hat er neue Therapien entwickelt.
Bei einer Thrombose bildet sich in den Blutgefäßen ein Blutgerinnsel. Das Blutgerinnsel kann durch die Blutbahn wandern und sich an engen Stellen festsetzen. Dadurch entsteht ein Gefäßverschluss (Embolie), vor allem in den Beinvenen (venöse Thromboembolie, VTE) oder in Form einer Lungenembolie. Fast jeder vierte Patient erkrankt nach der ersten Thrombose an einer weiteren (Rezidiv). Dieses Rezidiv führt in vielen Fällen zum Tode.
Paul Kyrle leitete eine der weltweit bedeutendsten klinischen Studien zur Untersuchung des Rezidivrisikos der Venenthrombose. Er hat zahlreiche Risikofaktoren für eine erneute Thrombose identifiziert, wie erhöhte Blutspiegel von Blutgerinnungsfaktoren, niedriges HDL, männliches Geschlecht, Übergewicht. Darauf aufbauend hat er in jahrzehntelanger Forschungsarbeit ein Vorhersagemodell entwickelt, mit dem das Rezidivrisiko abgeschätzt werden kann. Damit können gefährdete Personen erkannt werden, die womöglich lebenslang eine blutverdünnende Therapie benötigen.
In weiteren Arbeiten und Studien ist Paul Kyrle an der Entwicklung neuer Therapien beteiligt und testet die Wirksamkeit neuer Antithrombotika. Mit seiner Forschung hat er wesentlich zum Verständnis des Krankheitsverlaufs von Thromboembolien beigetragen und die Überlebenschancen von Patienten maßgeblich verbessert.
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