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Foto: Fotostudio SAUTER
Senator der Sektion Neurowissenschaften
Wahljahr: | 2007 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | München |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Entstehung und Therapie psychotischer Störungen, Schizophrenie, genetische Muster, spezielle Psychotherapie, Risikofaktoren, Früherkennung
Peter Falkai ist Psychiater und Psychotherapeut. Schwerpunkt seiner Forschung sind Entstehung und Therapie psychotischer Störungen, insbesondere der Schizophrenie. Er erforscht Risikofaktoren für die Entstehung und den Verlauf psychotischer Erkrankungen und arbeitet an Diagnoseverfahren zur Früherkennung.
Peter Falkai behandelt mit seinem Team seelisch erkrankte Menschen und erforscht Risikofaktoren dieser Krankheiten. Im Fokus seiner Forschung steht die Schizophrenie – eine der schwerwiegendsten psychiatrischen Erkrankungen, mit einem individuell sehr unterschiedlichen Krankheitsverlauf. Bei diesen Patienten sind Wahrnehmung, Fühlen und Denken verändert, viele haben Wahngedanken und Halluzinationen. Die Krankheitsursachen sind noch nicht aufgeklärt. Vererbte Veränderungen in den Genen können das Risiko erhöhen, vermutlich sind es Störungen in Gennetzen. Eine Rolle spielt wohl auch ein Ungleichgewicht biochemischer Botenstoffe im Gehirn (Dopamin, Glutamat). Betroffene Menschen haben zudem eine veränderte Gehirnstruktur. Umweltfaktoren wie Lebenskrisen, Stress, Migration, Drogen können schizophrene Anzeichen verstärken.
Peter Falkai erforscht die molekularen Grundlagen, um herauszufinden, welche genetischen Muster und welche Mechanismen im Gehirn bei einer Schizophrenie gestört sind. Eine wichtige Quelle für die Erforschung psychiatrischer Erkrankungen ist das post-mortem-Hirngewebe erkrankter Personen. Falkai untersucht solches Gewebe mit modernen Bildgebungs- und Analyseverfahren. Ziel ist die Identifikation von Molekülen und Abläufen, die kausal an der Entstehung schizophrener Psychosen beteiligt sind.
Mit seinem Team erforscht und entwickelt Peter Falkai neue Hirnstimulationsverfahren und spezialisierte Psychotherapieprogramme. Bei Patienten mit Frühsymptomen erfasst er Risikofaktoren für den weiteren Krankheitsverlauf. Hierfür werden kognitive Tests, Elektrophysiologie und bildgebende Verfahren zur Analyse der Hirnstruktur eingesetzt. Ziel ist es, ein erhöhtes Krankheitsrisiko möglichst früh zu erkennen, um dann vorbeugende Therapien einzusetzen.
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