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Foto: Inka Peter

Prof. Dr.

Peter Gollwitzer

Wahljahr: 2017
Sektion: Psychologie und Kognitionswissenschaften
Stadt: New York, NY
Land: USA
CV Peter M. Gollwitzer - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Sozial- und Motivationspsychologie, Neuropsychologie, Modelle zur Handlungskontrolle, Theorie der symbolischen Selbstergänzung, Mindset-Theorie der Handlungsphasen (MAP), „Wenn-Dann“-Pläne

Peter M. Gollwitzer erforscht, wie sich Ziele und Pläne auf Denken, Fühlen und Handeln einer Person auswirken. Er hat mehrere Modelle zur Handlungskontrolle entwickelt, unter anderen die Theorie der symbolischen Selbstergänzung (mit Robert Wicklund), das Auto-Motiv-Modell automatischen Zielstrebens (mit John A. Bargh), die Mindset-Theorie der Handlungsphasen (MAP) und die Unterscheidung zwischen Handlungskontrolle durch Zielintentionen (Absichten) versus Durchführungsintentionen (Vorsätze) in der Form von „Wenn-Dann“-Plänen.

Das Wenn-Dann-Planen ist eine bewusste Vorstellungstechnik, die Gollwitzer entwickelt hat. Die Technik verknüpft eine Gelegenheit oder Situation („Wenn“) mit einem konkreten Verhalten („Dann“). Solche Minipläne und die gedankliche Vorstellung ihrer Umsetzung führen zu einer Automatisierung des Zielstrebens, die das Erreichen der respektiven Ziele erleichtert. Die Wirkung dieser Implementierungsvorsätze konnte Peter Gollwitzer in vielen Studien nachweisen. Er hat auch untersucht, ob und wie solche Implementierungsvorsätze Menschen helfen, ihre Gesundheitsziele zu erreichen. Und ob Menschen, die Probleme mit ihrer Handlungskontrolle haben (beispielsweise Personen, die an psychischen Krankheiten leiden) ebenfalls vom Wenn-Dann-Planen profitieren können.

Die Mindset-Theorie von Peter Gollwitzer besagt, dass das Verfolgen von Zielen in verschiedenen Phasen verläuft. In der Vorentscheidungsphase geht es beispielsweise darum, persönlich relevante Wünsche auszuwählen und in verbindliche Zeile zu verwandeln, während es in der sog. Nachentscheidungsphase darum geht effektives Zielstreben in Gang zu setzen. Jede dieser Handlungsphasen ist mit einer typischen Bewusstseinslage verknüpft, die es erleichtert, die jeweils anstehenden Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten.

In weiteren Forschungsprojekten versucht Gollwitzer herauszufinden, wann unbewusste Zielverfolgungen auftreten und wie diese ablaufen, und ob Personen hinsichtlich ihrer erwünschten Identitäten ebenfalls Ziele setzen und zu realisieren versuchen (beispielsweise ein guter Vater zu sein). Hier fragt er unter anderem, ob das öffentliche Äußern eines Identitätszieles die Umsetzung eher hindert oder fördert. Obendrein untersucht er in experimentellen Studien wie Neidgefühle die Quaität von Verhandlungsergebnissen beeinflussen, auf der Seite der Neiderinnen und Neider und der Seite der Beneideten.

Werdegang

  • 2022-2024  Gastprofessor, Zeppelin Universität Friedrichshafen
  • 2019-2022 Gastprofessor, Leuphana Universität Lüneburg
  • seit 2017 Professor i. R., Universität Konstanz
  • seit 1999 Professor für Social and Personality Psychology, New York University, New York City, USA
  • 1993-2017 Professor für Sozialpsychologie und Motivation, Universität Konstanz
  • 1989-1993 Leiter, Forschungsgruppe „Intention und Handeln“, Max-Planck-Institut für psychologische Forschung, München
  • 1984-1988 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung „Motivation und Handeln“, Max-Planck-Institut für psychologische Forschung, München
  • 1982-1983 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Motivationspsychologie, Ruhr-Universität Bochum
  • 1987 Habilitation, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • 1981 Ph.D., University of Texas, Austin, USA
  • 1977 Diplom in Psychologie, Ruhr-Universität Bochum
  • 1972, 1973 B.A. in Erziehungswissenschaften, B.A. in Psychologie, Universität Regensburg

Projekte

  • 2020-2023 Antragsteller, Projekt „Updating Risk: Risiko aktualisieren - Motivationale Preparedness Faktoren von Risikowahrnehmung, Risikoverhalten und Coping durch Selbstregulation“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2020-2023 Antragsteller, Projekt „Identitätszielsysteme – Angestrebte Identitäten in Interaktion und Kontext“, DFG
  • 2019-2023 Mit-Antragsteller, „Affektive Einflüsse auf das Zielstreben“, Schweizer National Fonds (NSF), Schweiz
  • 2016-2020 Antragsteller, Teilprojekt „Updating Risk: Risiko aktualisieren - Bewusstseinslagen, Rechtfertigungstendenz nach Entscheidungen und dynamische Aktualisierungsprozesse in Risikowahrnehmung und -verhalten“, Forschergruppe (FOR) 2374, DFG
  • 2012-2019 Beteiligte Wissenschaftler, Graduiertenschule (GSC) 1019 „Entscheidungswissenschaften“, DFG
  • 2012-2020 Antragsteller, Teilprojekt „Selbstregulation von entscheidungsrelevanten Informationsverarbeitungsmodi“, FOR 1882, DFG
  • 2009-2011 Antragsteller, Projekt „Ein Selbstevaluationsmodell aufwärts gerichteter kontrafaktischer Gedanken“, DFG
  • 2005-2013 Antragsteller, Teilprojekt „Soziale Kontexte als potentielle Grenzen der Wirkung von Vorsätzen beim Verfolgen kollektiver und individueller Ziele“, FOR 582, DFG
  • 2000-2005 Projekt „Interdisziplinäres Zentrum für die wissenschaftliche Analyse menschlicher Intentionalität“, Universität Konstanz
  • 1994-2003 Projekt „Die willentliche Kontrolle stereotypen Denkens“, DFG

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2023 Distinguished Contribution to Motivation Science Award, Society for the Science of Motivation (SSM)
  • 2021 Thomas M. Ostrom Award, Society of Experimental Social Psychology (SESP) sowie International Social Cognition Network (ISCON)
  • 2019 Wilhelm Wundt-William James Award, European Federation of Psychologists’ Associations (EFPA), American Psychological Association (APA), USA sowie American Psychological Foundation (APF), USA
  • 2018 Ehrendoktorwürde, Leuphana Universität Lüneburg
  • seit 2017 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2002 Fellow, APA, USA
  • seit 1998 Charter Fellow, American Psychological Society (APS), USA
  • seit 1996 Fellow, Academia Europaea
  • 1994 TransCoop-Programm Preis, Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn
  • 1990 Max Planck-Forschungspreis, Max-Planck-Gesellschaft, München

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