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Wahljahr: | 2006 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | New York, NY |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Grippe-Viren, Influenza, Virusvermehrung, körpereigene Abwehr, Entwicklung von Impfstoffen, Reverse Genetik
Peter Palese ist Mikrobiologe. Er gilt als einer der führenden Wissenschaftler in der Erforschung von Grippe-Viren (Influenza-Viren). Er erstellte die ersten genetischen Karten der drei Viren-Typen (A, B, C) und klärte Mechanismen der Virusvermehrung auf. Auf der Grundlage seiner Forschungsergebnisse konnten neue Grippeimpfstoffe hergestellt werden.
Peter Palese analysierte Influenza-Viren genetisch und klärte die Funktion viraler Grippe-Gene auf. Er untersuchte, wie aus einem harmlosen Influenzavirus ein gefährliches Virus wird und wie die Viren die körpereigene Abwehr aushebeln.
Erreger der Grippe sind RNA-enthaltende Viren, die sich sehr schnell verändern können. Dies geschieht durch die Ansammlung von Mutationen (Antigendrift) oder durch die Übernahme eines neuen Hämagglutinin-Gens (Antigenshift). Bei den großen Grippen, wie der Spanischen Grippe 1918 oder der Asiatischen Grippe 1957, verursachte ein Virus mit einem neuen Hämagglutinin eine Pandemie.
Peter Palese konnte zeigen, dass der Hemmstoff Neuraminidase die Virusvermehrung in einer Zellkultur blockiert. Auf dieser Grundlage wurden Neuraminidasehemmer hergestellt, die als Medikamente gegen Influenza eingesetzt werden. Er hat die Reverse Genetik entwickelt, mit der Influenzaviren im Reagenzglas hergestellt und Erbinformation der Viren gezielt verändert werden können.
Mit der Reversen Genetik konnte sein Labor den Influenzavirus von 1918 rekonstruieren. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchten nach charakteristischen Gensequenzen, die Hinweise liefern, warum sich ein Stamm zu einem Pandemie-Stamm entwickelt. Mit der Technologie werden auch neuartige Viren gentechnisch hergestellt, zum Beispiel für die Impfstoffproduktion. Seine Forschungsergebnisse münden in konkrete Anwendungen für Prophylaxe und Therapie.
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