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Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Prof. Dr.

Pierluigi Nicotera

Wahljahr: 2016
Sektion: Neurowissenschaften
Stadt: Bonn
Land: Deutschland
CV Pierluigi Nicotera - Deutsch (PDF)
CV Pierluigi Nicotera - Englisch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Biomedizin, neurodegenerative Erkrankungen, molekulare Toxikologie, Nervenzellen

Pierluigi Nicotera ist ein italienischer Biomediziner. Er forscht auf dem Gebiet der Neurodegeneration, dem fortschreitenden Niedergang von Nervenzellen. Neurodegenerative Prozesse gelten als Ursache zahlreicher Erkrankungen des Zentralnervensystems.

In seiner Forschung konzentriert sich Pierluigi Nicotera unter anderem auf neuronale Konnektivität. Von besonderer Bedeutung sind hierbei Synapsen – Verknüpfungen von Nervenzellen –, die der Informationsübertragung im Gehirn dienen. Ein alters- oder krankheitsbedingter Verlust von synaptischen Verbindungen führt zu Veränderungen im Gehirn und damit auch zu kognitiven Beeinträchtigungen. Die Untersuchung der molekularen Mechanismen, die zu diesen Veränderungs- und Abbauprozessen führen, nutzt Nicotera, um die Entstehung neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer-Demenz, Parkinson oder Chorea Huntington zu verstehen. Mit diesem Ansatz gelang es ihm und seinem Team am Beispiel der Huntington-Krankheit zu zeigen, dass die Wiederherstellung des Recyclingprogramms von synaptischen Vesikeln den destruierenden (zerstörerischen) Prozessen bei einem Teil der Synapsen – den Dendriten – vorbeugt. Weiterhin untersucht er sowohl den Einfluss von Kalzium-Strömen als auch von genetischen Faktoren auf die Aufrechterhaltung synaptischer Plastizität.

Als Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen hat er zudem ein Institut aufgebaut, an dem Forscherinnen und Forscher an zehn verschiedenen Standorten aus kooperieren und dessen Struktur mittlerweile international als Vorbild dient.

Pierluigi Nicotera leistet als Forscher und als Wissenschaftsmanager einen wichtigen Beitrag, Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze zu identifizieren. Damit soll die neuronale Konnektivität zu bewahrt und die fortschreitende Ausbreitung von Alzheimer-Demenz und Parkinson aufgehalten werden.

Werdegang

  • seit 2009 Gründungsdirektor, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Bonn
  • 2002-2009 Direktor, Medical Research Council (MRC) Toxicology Unit sowie Honorarprofessor für Neurowissenschaften, University of Leicester, Leicester, UK
  • 2005-2008 Lehrprofessor für Toxikologie, Università degli Studi di Siena, Siena, Italien
  • 1996-2002 Außerplanmäßiger Professor für Toxikologie, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 1995-2000 Professor für Molekulare Toxikologie, Universität Konstanz
  • 1989-1994 Senior-Hochschuldozent, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 1992 Dozent für Molekulare Toxikologie, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 1986-1989 Postdoktorand, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 1987 Kardiologischer Berater, Medical School, University of Pavia, Pavia, Italien
  • 1986 Promotion, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden
  • 1982-1986 Studium der Humanmedizin/Fachgebiet Kardiologie, University of Pavia, Pavia, Italien

Funktionen

  • seit 2014 Mitglied, World Dementia Council
  • seit 2009 Vorsitzender, Vorstand sowie Wissenschaftlicher Vorstand, DZNE, Bonn
  • seit 1997 Mitglied, Editorial Board, Neuron

Projekte

  • 2012-2018 Beteiligter Wissenschaftler, Exzellenzcluster (EXC) 1023 „ImmunoSensation: Das immunsensorische System“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2007-2018 Beteiligter Wissenschaftler, EXC 229 „Zelluläre Stressantworten bei Alters-assoziierten Erkrankungen“, DFG
  • 2001-2004 Beteiligter Wissenschaftler, Graduiertenkolleg (GRK) 702 „Biomedizinische Wirkstoff-Forschung“, DFG
  • 1998-2004 Beteiligter Wissenschaftler, Forschergruppe (FOR) 324„Die Rolle des nukleozytoplasmatischen Transportes in der Apoptose“, DFG
  • 1997-2001 Antragsteller, Projekt „Molekulare Mechanismen der neuronalen Apoptose in Modellen der toxischen Glutamat-vermittelten Überstimulation“, DFG

 

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2017 XXVIII Ottorino Rossi Award, Fondaziona Mondino, Istituto Neurologico Nazionale a Carattere Scientifico (IRCCS), Pavia, Italien
  • seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2013 Chancellor’s Award Lecture in Neuroscience, Neuroscience Center of Excellence, Louisiana State University (LSU) Health Sciences Center, New Orleans, USA
  • 2012 Ehrenbürger und Schlüssel zur Stadt, New Orleans, USA
  • 2010 Gerolamo Cardano International Prize, University of Pavia sowie Rotary Club Pavia, Pavia, Italien
  • 2003 Chancellor’s Award Lecture in Neuroscience, Neuroscience Center of Excellence, LSU Health Sciences Center, New Orleans, USA
  • 1999 Jacob Hooisma Honorary Lecture, 7th Meeting of the International Neurotoxicology Association, Leicester, UK
  • 1995 EUROTOX Award Lecture, 1st G. Zbinden Memorial Lecture Award, Prag, Tschechische Republik
  • 1992 ILSI Research Foundation U.S.A. Award, International Life Sciences Institute (ILSI)

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