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Wahljahr: | 2005 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Würzburg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Transportvorgänge durch pflanzliche Zellmembranen, Ionenkanäle bei höheren Pflanzen, Reaktion der Pflanzen auf Trockenheit, Fleischfressende Pflanzen, Evolution elektrischer Eigenschaften von Pflanzen
Rainer Hedrich beschäftigt sich mit der Untersuchung von Transportvorgängen durch pflanzliche Zellmembranen. Während seiner Promotion forschte er in der Arbeitsgruppe von Erwin Neher, der später den Nobelpreis für die Erfindung der Patch-Clamp-Methode bekam. Hedrich entwickelte diese Technik für die Anwendung an den Membranen höherer Pflanzenzellen weiter und wies damit erstmals Ionenkanäle bei Pflanzenzellen nach.
Neben den elektrischen Eigenschaften der Ionenkanäle erforscht Hedrich auch die Regulation dieser Membranproteine und ihre Struktur-Funktionsbeziehungen sowie die Physiologie des Ionentransports. Durch Isolierung und Phänotypisierung von Mutanten konnte er die Rolle der Kanäle und Transportproteine für Wachstum, Entwicklung und Stressreaktionen der Pflanze bestimmen. Zum Beispiel hat er mit seinen Mitarbeitern erstmals nachweisen können, dass die Schließzellen der Spaltöffnungen das Welkehormon Abcissinsäure ABA als Reaktion auf Trockenheit selbst produzieren können. Die dadurch ausgelöste Signaltransduktion führt zum Schließen der Spaltöffnungen und ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.
Zudem erforscht Hedrich Sinneswahrnehmung, Fangverhalten und Verwertung der Beutetiere bei fleischfressenden Pflanzen. Dazu analysiert seine Arbeitsgruppe das Erbgut der wichtigsten Fallentypen und nimmt die Gene, die nur in den Fallen aktiv sind, genauer unter die Lupe. Das dabei entstehende Modell soll unter anderem die Evolution der elektrischen Eigenschaften pflanzlicher Membranen erhellen und könnte auch zum Verständnis der Evolution des menschlichen Nerven- und Hormonsystems beitragen.
Neben der Wissenschaft hat Hedrich neue Lehrmethoden entwickelt. Er versucht, komplexe biologische Vorgänge und Methoden seines Forschungsbereichs Studierenden in Form von Filmbeiträgen, die er mit dem Institut für den wissenschaftlichen Film (IWF) entwickelt hat, näher zu bringen.
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