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Zweitmitglied der Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie
Wahljahr: | 2010 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Potsdam |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Pflanzliche Molekularbiologie, Genetik, Biotechnologie
Ralph Bock ist Molekularbiologe. Er ist international bekannt für seine Arbeiten zur Genetik der Zellorganellen höherer Pflanzen. Er hat wesentliche Beiträge zur Aufklärung der Mechanismen der Genexpression in Chloroplasten und ihrer genetischen Regulation geleistet, die experimentelle Evolutionsforschung in Pflanzen mitbegründet und den horizontalen Genomtransfer entdeckt.
Ralph Bock hat zahlreiche Genfunktionen im Chloroplastengenom aufgeklärt sowie neue Erkenntnisse zur Struktur, Funktion und Assemblierung des Photosyntheseapparates gewonnen. Bock und seine Mitarbeiter haben zudem entscheidend zur Entwicklung neuer Methoden beigetragen, mit denen Chloroplastengenome gentechnisch verändert und Fremdgene in die Chloroplasten eingebracht werden können.
Die Chloroplastentransformation ist von großer Bedeutung, da diese Zellorganellen von Natur aus große Mengen an Proteinen produzieren und so künftig als Produktionsfabriken zur effizienten Erzeugung von industriellen und pharmazeutischen Proteinen (z.B. Enzymen, Impfstoffen und Antikörpern) genutzt werden könnten. Bock und seine Mitarbeiter haben etwa die Chloroplasten von Tabakpflanzen gezielt so verändert, dass sie neuartige Antibiotika synthetisieren. Zudem befasst sich Bock mit dem Erzeugen von Krankheitsresistenzen in Nutzpflanzen und der gezielten Veränderung von Stoffwechselwegen. Die Chloroplastentransformation ist dafür zukunftsweisend, weil sie besonders sicher ist: Bock konnte zeigen, dass eine Auskreuzung von Fremdgenen aus dem Chloroplastengenom im Vergleich zum Kerngenom extrem unwahrscheinlich ist.
Außerdem erforscht Bock die Genomevolution. In Laborexperimenten konnte er den endosymbiontischen Gentransfer sowie den horizontalen Gentransfer zwischen Pflanzen nachvollziehen. Zudem hat Bock den horizontalen Genomtransfer entdeckt und gezeigt, dass dadurch auf asexuelle Weise neue Arten entstehen können.
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