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Nobelpreis für Chemie 1991
Wahljahr: | 1988 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Zürich |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Kernresonanzspektroskopie, NMR-Spektroskopie, Fouriertransformations- (FT)-NMR-Spektroskopie, Magnetresonanztomographie
Richard Robert Ernst war ein Schweizer Chemiker. Er gilt als Pionier der Kernresonanzspektroskopie. 1991 erhielt er den Nobelpreis für Chemie „für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der Methode hochauflösender kernmagnetischer Resonanz-Spektroskopie (NMR-Spektroskopie)“.
In den 1960er Jahren, während seiner Zeit in den USA, brachte Ernst die Fouriertransformations (FT)-NMR-Spektroskopie hervor (NMR= nuclear magnetic resonance). Dieses Verfahren war der Durchbruch für die Kernresonanzspektroskopie. Zurück in der Schweiz, leitete er eine Forschungsgruppe in NMR-Spektroskopie mit dem Schwerpunkt auf methodischen Entwicklungen in flüssiger und fester Phase und entwickelte mit seinem Team die zweidimensionale NMR-Spektroskopie. Die NMR-Spektroskopie ist eine der bedeutendsten Analysemethoden in der Biochemie. Sie ist vielseitig einsetzbar, so zum Beispiel zur Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Molekülen und zur Aufklärung von Molekülstrukturen.
In seiner weiteren Karriere war Ernst maßgeblich an der Weiterentwicklung von drei- und mehrdimensionalen Varianten beteiligt und leistete, in Zusammenarbeit mit Kurt Wüthrich, wichtige Beiträge zur Entwicklung der NMR-Strukturbestimmungsmethode von Biopolymeren in Lösung. Zudem setzte er Impulse zur Entwicklung der medizinischen Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie).
Eine späte Leidenschaft von Ernst ist die tibetische Kultur und ihre traditionelle Volkskunst. Er restauriert alte tibetische Bilder aus dem 18. Jahrhundert (Thangkas). Er analysiert die Pigmente, um der Zusammensetzung der verwendeten Farben auf die Spur zu kommen.
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