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Foto: Hendrik Schröder
Wahljahr: | 2019 |
Sektion: | Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Chronische Schmerzen, Neurale Bahnen, Neurologische Krankheiten, Molekulare Pharmakologie, Synaptische Plastizität
Rohini Kuner ist Pharmakologin. Sie erforscht die molekularen Grundlagen von chronischen Schmerzen. Sie will herausfinden, wie die krankheitsbezogene Plastizität in Schmerzbahnen entsteht und wie Stoppmechanismen funktionieren. Sie identifiziert beteiligte Moleküle und neurale Schaltkreise. Ein weiterer Schwerpunkt sind Krebsschmerzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und bei Metastasen.
Nach aktuellen demografischen Studien leidet jeder fünfte Europäer an chronischen Schmerzen. Viele entzündliche, neuropathische, neurodegenerative, virale sowie Krebs-assoziierte Erkrankungen gehen mit Schmerz einher. Anhaltende Schmerzen haben einen tief greifenden Einfluss, sie bestimmen oft den Alltag, mindern die Lebensqualität und machen häufig arbeitsunfähig. Außerdem beeinträchtigen sie die Gesundheitskosten stärker als Krebs- und Herzerkrankungen zusammen.
Rohini Kuner erforscht die molekularen Grundlagen von Schmerzkrankheiten. Dennoch ist nicht genau geklärt, welche molekularen Mechanismen einen Schmerz chronisch machen und welche neuralen Schaltkreise daran beteiligt sind. Mit ihrem Team ergründet sie, wie die krankheitsbezogene Plastizität in Schmerzbahnen entsteht und wie Stoppmechanismen funktionieren. Sie identifiziert verantwortliche Moleküle und untersucht die funktionellen Konsequenzen von molekularen Störungen auf der Ebene synaptischer Prozesse, der Aktivität einzelner Neuronen und sensori-motorischer Netzwerke.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeiten liegt dabei auf Schmerzkrankheiten, die klinisch bedeutend und schwierig zu therapieren sind, wie zum Beispiel neuropathische Schmerzen, Krebsschmerzen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) oder Metastasen. Sie sucht nach Faktoren, die von den Tumoren freigesetzt werden und sensorische Nerven aktivieren oder funktionell verändern. Ziel sind neue Angriffspunkte für Therapiemöglichkeiten.
Schmerz basiert nicht nur auf der Bearbeitung sensorischer Reize, sondern hat starke emotionale und kognitive Komponenten. Diese Multidimensionalität ist bei der Schmerzchronifizierung von enormer Bedeutung, da negative affektive Zustände, wie Angst, Stress oder Depressionen, zur Potenzierung des Schmerzgefühls führen und die Therapie erschweren. Ein Kerngebiet der aktuellen Forschung der Gruppe von Rohini Kuner ist die Identifizierung der beteiligten Hirnschaltkreise, die emotionale Komponenten des Schmerzes vermitteln und Schmerzchronifizierung fördern.
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