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Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Kiel |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Krebserkrankungen im Kindesalter, programmierter Zelltod, Apoptose, SMAC-Agonisten, individualisierte Krebstherapien
Simone Fulda ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Sie erforscht die molekularen Grundlagen von Krebserkrankungen im Kindesalter. Schwerpunkt ist der programmierte Zelltod (Apoptose). Sie untersucht, warum dieser in Krebszellen nicht mehr funktioniert.
Die Apoptose lässt sich als eine Art Selbstmordprogramm der Zelle bezeichnen. Zellen müssen sich umbringen, damit die Funktionen des Körpers normal ablaufen. Dadurch werden geschädigte, entartete Zellen abgebaut, Gewebe wird verjüngt und erneuert. Einige der schwersten Erkrankungen hängen mit der Fehlregulation der Apoptose zusammen, wie neurodegenerative Erkrankungen oder AIDS. Auch bei Krebserkrankungen ist dieser Prozess oft gestört, die entarten Zellen sterben nicht.
Simone Fulda will herausfinden, welche Mechanismen den programmierten Zelltod bei Krebserkrankungen im Kindesalter verhindern. Eine Herausforderung ist dabei, dass die Signalkette, die den Zelltod auslöst, von Tumor zu Tumor unterschiedlich ist. Fulda hat Störungen in der Apoptose von Turmozellen gefunden, die Angriffspunkte für neue Krebsmedikamente sind.
So konnte Simone Fulda mit ihren Arbeiten nachweisen, dass bestimmte Stoffe (SMAC, second mitochondria-derived activator of caspases) die Tumorzellen für Apoptose wieder sensibilisieren. Auf dieser Grundlage haben Pharma-Unternehmen solche SMAC-Agonisten entwickelt. Sie hat außerdem entdeckt, dass der Naturstoff Betulinsäure bei bestimmten Turmozellen den programmierten Zelltod auslöst. Mit ihrer Forschung liefert sie neue Perspektiven für individualisierte Krebstherapien.
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