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Foto: privat

Prof. Dr.

Susanne Hartmann

Zweitmitgliedschaft in der Sektion Veterinärmedizin

Wahljahr: 2018
Sektion: Global Health
Stadt: Berlin
Land: Deutschland
CV Susanne Hartmann - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Infektionsimmunologie, Parasiten, Nematoden, Parasit-Wirtszell-Interaktionen, Parasit-Mikrobiota Interaktion, Therapie von Entzündungsprozesse durch Nematodenprodukte

Susanne Hartmann ist Professorin für Infektionsimmunologie. Sie erforscht vor allem Infektionen mit parasitischen Würmern (Nematoden) bei Mensch und Tier. Sie konnte immunregulatorische Prozesse zwischen Parasiten und Wirtsimmunzellen aufzeigen und verantwortliche Proteine der Parasiten identifizieren. Außerdem untersucht sie das Potenzial von Parasiten und deren regulatorische Produkte für die Behandlung von Entzündungsprozessen.

Susanne Hartmann beschäftigt sich mit global verbreiteten, jedoch wissenschaftlich vernachlässigten Infektionen: den Infektionen mit parasitischen Würmern. Diese chronischen Infektionen sind eine Geißel für ein Drittel der Weltbevölkerung. Darüber hinaus ist fast jedes in der Wildnis lebende Tier mit Würmern infiziert, aber auch in der konventionellen und alternativen Tierhaltung und Tierzucht stellen Wurminfektionen eine große wirtschaftliche Problematik dar.

Die durch parasitische Würmer ausgelösten chronischen Erkrankungen bedingen nur eine geringe Sterberate (Mortalität), jedoch ist die Erkrankungsrate (Morbidität) massiv. Dies hat eine Vielzahl verheerender Auswirkungen: Lebensqualität und Leistungsfähigkeit von Mensch und Tier werden stark beeinträchtigt. Vor diesem Hintergrund arbeitet Susanne Hartmann an der Aufklärung der molekularen Mechanismen der Wirtsinfektionen mit parasitischen Würmern. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf der Entschlüsselung der Mechanismen der Immunregulation.

Mechanistisch wies sie u.a. nach, wie parasitische Würmer das Immunsystem der infizierten Wirte zu ihren Gunsten modulieren. So zeigte sie, dass Zellen des angeborenen Immunsystems wie Makrophagen, Mastzellen und Granulozyten sowie Zellen des adaptiven Immunsystems durch die Würmer direkt moduliert werden. Susanne Hartmann identifizierte Komponenten der Parasiten, mit denen das Immunsystem der Wirte manipuliert wird, und setzte die gewonnenen Erkenntnisse gezielt in einem translationalen Ansatz zur Immunregulation ein. Hierüber konnten unerwünschte überschießende unabhängige entzündliche Immunreaktionen gedämpft werden, wie sie z.B. bei Kolitis oder Asthma auftreten.

Die Forschungsarbeiten von Susanne Hartmann sind zukunftsweisend, da sie die in einem komplexen System interdisziplinär gewonnene Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung kombinieren mit der Anwendung für die Bekämpfung und Heilung von bis heute nicht beherrschten immunbedingten Krankheiten. Die Arbeiten umfassen neben mechanistischen Mausstudien auch Studien mit humanen Patienten in Helminthen-Endemiegebieten sowie die Etablierung eines dringend benötigten Großtiermodells.

Werdegang

  • seit 2015 Professorin (W3) für Infektionsimmunologie und Direktorin des Instituts für Immunologie, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin
  • 2011-2016 DFG Heisenberg Professorin (W3) für Infektionsimmunologie des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin
  • 2005-2011 Oberassistentin und Arbeitsgruppenleiterin am Lehrstuhl für Molekulare Parasitologie, Institut für Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 2004 Habilitation im Fach Parasitologie, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 1995-2004 Hochschulassistentin am Lehrstuhl für Molekulare Parasitologie, Humboldt-Universität zu Berlin
  • 1994-1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Parasitologie, Universität Hohenheim, Stuttgart
  • 1993 Gastwissenschaftlerin am Lehrstuhl für Molekulare Parasitologie der medizinischen Fakultät, Freie Universität Brüssel, Belgien
  • 1994 Promotion am Institut für Parasitologie, Universität Hohenheim, Stuttgart
  • 1990 Diplom in Biologie, Eberhard Karls Universität Tübingen; Diplomarbeit an der University of Oxford, UK
  • 1984-1990 Studium der Biologie, Universität Bremen, Universität Tübingen und University of Oxford, UK

Funktionen

  • seit 2019 Wissenschaftlicher Beirat, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
  • 2017-2019 Mitglied des Fachbereichrats des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin
  • seit 2017 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie
  • seit 2013 Wissenschaftlicher Beirat, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
  • 2012-2016 Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie

Projekte

  • seit 2018 Stellvertretende Sprecherin des Veterinärimmunologischen Arbeitskreises der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
  • seit 2018 DFG-Projekt „Gewebeständige Th2 Gedächtniszellen in Helmintheninfektionen“
  • seit 2016 BMBF InfectControl 2020, Projekt „Antigen-reaktive T-Zellen zur Diagnose und Therapie von Schimmelpilz-assoziierten Erkrankungen in Risikopatienten“ im Verbund Art4Fun
  • seit 2015 Sprecherin DFG-Graduiertenkolleg „GRK 2046: Parasite Infections: From Experimental Models To Natural Systems“
  • 2014 DFG-Projekt „Fluoreszenz-aktivierter Zellsortierer (FACS)“
  • 2011-2016 DFG-Heisenberg-Professur „Infektionsimmunologie“
  • 2010-2014 DFG-Projekt „Escherichia coli-Populationen an der mukosalen Grenzfläche zwischen Wirtsorganismus und Mikrobiota beim Schwein“, Teilprojekt zu „SFB 852: Ernährung, intestinale Mikrobiota und Wirtsinteraktionen beim Schwein“
  • 2010-2015 DFG-Projekt im IRTG 1673 „Functional Molecular Infection Epidemiology”, Projekt „Molekulare Marker der Empfänglichkeit für Filarieninfektionen“
  • 2005-2016 DFG-Projekt „Behandlung entzündlicher Erkrankungen mit Helminthen-abgeleiteten Konzepten“, Teilprojekt zu „SFB 650: Zelluläre Ansätze zur Suppression unerwünschter Immunreaktionen - From Bench to Bedside“
  • 2002-2009 DFG-Projekt „Eingriffe von Parasiten in das Immunsystem ihrer Wirte“, Teilprojekt zu „SFB 618: Theoretische Biologie: Robustheit, Modularität und evolutionäres Design lebender Systeme“
  • 2008-2010 BMBF Innovative Therapien, Projekt „Behandlung entzündlicher Erkrankungen mit Filariencystatin mittels tolerogener Makrophagen“ im Verbund BIOTIA
  • 2005-2014 DFG GRK 1121 „Genetische und immunologische Determinanten von Pathogen-Wirt Interaktionen“ (Teilprojektleiterin)
  • 1996-2003 DFG-Projekt „Die Rolle von Cystatin für die Persistenz von Heminthen im Wirt“, Teilprojekt zu „SPP 1004: Voraussetzungen und molekulare Mechanismen der Persistenz von Parasiten im Wirt“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2018 Zentraler Lehrpreis der Freien Universität Berlin für forschungsorientierte und engagierte Lehre. Projekt „Das Schwein und der Mensch: Antibiotika Problematik, Zoonosen und Auswirkungen von Ko-Infektionen, Modell für humane Infektionskrankheiten“
  • seit 2018 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2018 Innovationspreis der Stiftung Familie Klee für die Arbeit „Behandlung von Entzündungsprozessen des Darmes durch Applikation immunmodulatorischer Proteine parasitischer Würmer“
  • 2011-2016 DFG Heisenberg Professur „Infektionsimmunologie“
  • 1992-1994 Promotionsstipendium, Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg
  • 1993 Stipendiatin des Boehringer-Ingelheim Fonds für einen Forschungsaufenthalt an der Freien Universität Brüssel
  • 1988 Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) im Rahmen des integrierten Auslandsstudiums

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