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Nobelpreis für Medizin oder Physiologie 2002
Wahljahr: | 1975 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | La Jolla, CA |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Molekularbiologie, Zellbiologie, C. eleganc, Apoptose, Zelltod, Boten-RNA, messenger RNA, mRNA
Sydney Brenner war ein britischer Biologe und einer der Pioniere der Genetik und Molekularbiologie. Er gilt als „Vater“ des Fadenwurms C. elegans, da er den Wurm als Modellorganismus in der Forschung etablierte. 2002 wurde er zusammen mit H. Robert Horvitz und John E. Sulston mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Das Nobelkomitee würdigte seine Arbeit auf dem Gebiet der genetischen Regulation der Organentwicklung und des Zelltods.
Die wissenschaftliche Karriere von Sydney Brenner ist eng mit dem Fadenwurm C. elegans (Caenorhabditis elegans) verknüpft. Der Wurm ist nur einen Millimeter lang, transparent und seine Lebenserwartung beträgt 20 Tage. 1963 beschrieb Brenner den Wurm in einem Antrag als guten Organismus für seine Forschung. Er war besser geeignet als erwartet, an ihm ließ sich besonders gut die Organentwicklung, das Schicksal von Zellen, die Auswirkungen genetischer Mutationen und Alterungsprozesse studieren. 1998 war das gesamte Erbgut des Wurms entschlüsselt, und da der Mensch mehr als die Hälfte seiner Gene mit dem Wurm gemeinsam hat, lassen sich an dem Fadenwurm viele Prozesse erforschen.
Anhand von C. elegans beschrieb Brenner auch die ersten Gene, die eine wesentliche Rolle bei der Apoptose spielen. Die Apoptose ist eine Art „Suizid“ der Zelle, das Volumen der betroffenen Zelle schrumpft, der Kern zerfällt. Der Prozess ist wichtig für die Kontrolle von Gewebegrößen, die Verjüngung von Gewebe und die Eliminierung entarteter Zellen. Die Erkenntnisse über den Zelltod haben große Bedeutung für die Medizin, da bei vielen Krankheiten apoptotische Prozesse beteiligt sind, so zum Beispiel bei Herzerkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Bei Krebserkrankungen ist hingegen oftmals der Prozess der Apoptose durch eine Mutation gestört, die entarten Zellen sterben nicht ab.
In den frühen 1960er Jahren war Brenner an der Entdeckung der Boten-RNA (messenger RNA, mRNA) beteiligt und konnte nachweisen, dass die Nukleotidsequenz der mRNA die Reihenfolge der Aminosäuren in Proteinen bestimmt. In Anerkennung seiner Entdeckung und Etablierung von C. elegans in der Forschung wurde ein naher Verwandter des Wurms nach Sydney Brenner „Caenorhabditis brenneri“ benannt.
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