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Wahljahr: | 1999 |
Sektion: | Physik |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Sternen- und Planetenentstehung, Protosterne, Gas-Staub-Scheiben (protoplanetare Scheiben), Entwicklung astronomischer Instrumente
Thomas Henning ist Astrophysiker. Schwerpunkte seiner Forschung sind die Sternen- und Planetenentstehung. Insbesondere untersucht er junge Sterne und Sternenstaub, um die Entwicklung des Universums besser zu verstehen. Dafür erfindet zugleich neue astronomische Instrumente.
Thomas Henning erforscht, wie Sterne entstehen und wie sich aus kalten interstellaren Molekülwolken Sterne und Sternhaufen bilden. Sterne beeinflussen die Struktur von Galaxien und sind die Grundlage für die Entstehung von Planeten. Mit seinem Team analysiert Henning die Phasen und Arten der Entstehung von Sternen und geht der Frage nach, wie aus winzigen Staubkörnern im Laufe von Jahrmillionen Planeten werden. Zudem entwickeln sie geeignete Instrumente und Strategien, um Objekte im Universum aufzuspüren und ihre Atmosphären genauer zu untersuchen.
Junge, gerade entstehende Sterne (Protosterne) sind tief in Staubwolken eingebettet und werden von Gas-Staub-Scheiben (protoplanetare Scheiben) umgeben. Thomas Henning erforscht die Eigenschaften interstellaren Staubs und bildet diese protoplanetaren Scheiben im Modell nach. Er widmet sich den Zusammenhängen zwischen der Struktur von Magnetfeldern, der Ausrichtung und der Dichteverteilung von Staubpartikeln und Staubtemperaturen. Zudem untersucht der Astrophysiker grundlegende Eigenschaften der Sterne in der Sonnenumgebung, bestimmt die stellare Leuchtkraftfunktion und sucht Bewegungshaufen, um die Sonnenumgebung weiter aufzuklären.
Als Untersuchungsmethoden nutzt Thomas Henning physikalische Prinzipien, Beobachtungen bei verschiedenen Wellenlängen, Simulationen auf Supercomputern, theoretische Modelle und Experimente im Labor. Mit seinem Team entwickelt er astronomische Instrumente für bodengebundene Beobachtungen und Infrarotinstrumente für Weltraumteleskope. Er war an großen Forschungsprojekten beteiligt wie beispielsweise am Bau von Instrumenten für das Weltraumteleskop „Herschel“ der Europäischen Weltraumorganisation ESA und für das James Webb Space Telescope sowie am Bau des Large Binocular Telescope in Arizona (USA). Zu seinen Ehren wurde 2009 der Asteroid 30882 auf den Namen „Tomhenning“ getauft.
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