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Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Halle |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Pflanzenbiochemie, Stressresistenz, Phytopathologie, Signaltransduktion
Tina Romeis ist eine deutsche Biologin. Sie untersucht die Wechselwirkungen von Pflanzen mit ihrer Umwelt, die das Überleben, das Wachstum und den Ertrag von Pflanzen auch bei ungünstigen Umgebungsbedingungen oder unter starkem Befall von schädlichen Mikroorganismen oder Fressfeinden garantieren.
Im Zentrum ihrer Forschung steht die biochemische Regulation und Funktion von Calcium-abhängigen Proteinkinasen (CDPK), einer pflanzen- und protistenspezifischen Familie von monomolekularen Calcium-Sensor/Proteinkinase-Effektor-Proteinen. Diese werden seit langem als die zentralen Signalkomponenten betrachtet, welche die Veränderungen des zytoplasmatischen Kalziumspiegels in Pflanzenzellen in molekulare und biologische Antworten übersetzen. Die Arbeitsgruppe von Tina Romeis leistet Pionierarbeit bei der Erforschung von CDPKs in der pflanzlichen Immunantwort, sie konnte erstmals in vivo/in planta CDPK-Phosphorylierungssubstrate identifizieren.
In biochemischen Studien entschlüsselte Romeis CDPK-isoformspezifische mechanistische Determinanten, die sowohl für die von der Kalziumbindung abhängige Konformationsänderung als auch für die ATP-abhängige Trans-Phosphorylierung zur Erlangung der katalytischen Aktivität einer CDPK verantwortlich sind. Im biologischen Zusammenhang einer Immunantwort gelang es, CDPKs als kalziumregulierte Schalter zu charakterisieren, die den Beginn der Signalinitiierung und
-weiterleitung am lokalen Infektionsort, die Signalausbreitung in der gesamten Pflanze sowie die Manifestation eines pflanzlichen Immungedächtnisses steuern. Pflanzen mit verstärkter CDPK-Signalübertragung „erinnern“ sich besser an frühere Pathogenkontakte und sind besser vorbereitet auf Pathogenangriffe. Weitere wichtige Erkenntnisse ihrer Arbeit zeigen, dass CDPK an der Reaktion von Pflanzen auf Trockenheit beteiligt sind.
Basierend auf diesen Forschungsergebnissen wandte sich das Team um Tina Romeis translationalen Ansätzen zu, bei denen diese Enzyme auf ihre Fähigkeit hin untersucht wurden, ob sie eine verbesserte Pathogenresistenz oder eine Erhöhung der abiotischen Stresstoleranz in Tabak oder Mais erlangen. Genereller Anspruch von Tina Romeis ist, die Forschungskonzepte auch auf die landwirtschaftliche Nutzung zu übertragen.
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