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Wahljahr: | 2014 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Umweltphysik, Troposphärenchemie, Differentielle Optische Absorptionsspektroskopie (DOAS, MAX-DOAS), Freie Radikale, Ozonkonzentration
Ulrich Platt ist Umweltphysiker. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Troposphärenchemie. Er hat die „Differentielle Optische Absorptionsspektroskopie“ (DOAS) entwickelt, ein Verfahren zur Messung von Schadstoffen und Spurengasen in der Atmosphäre. Die DOAS wird zum Beispiel in Satelliten eingesetzt, um die Erdatmosphäre zu untersuchen. Das Verfahren hat die Entwicklung von Atmosphärenmodellen revolutioniert.
Die Troposphäre ist unser Lebensraum, sie ist die unterste Schicht der Erdatmosphäre und umfasst etwa 90 Prozent der gesamten Atmosphärenmasse. Hier laufen wichtige Prozesse ab, wie zum Beispiel der Energieaustausch zwischen Erdboden und Atmosphäre. Ulrich Platt erforscht diese Prozesse. Mit der von ihm entwickelten „Differentiellen Optischen Absorptionsspektroskopie“ (DOAS) untersucht er vor allem die Rolle und Konzentrationsverteilung Freier Radikale in der Troposphäre. Freie Radikale bauen Schadstoffe ab und steuern die Ozonbildung. Durch die hohe Empfindlichkeit der DOAS eignet sie sich besonders gut für die Messung von Ozon und Stickoxiden. Die Konzentration von Spurengasen wird über die Abschwächung des Lichts durch die Stoffe untersucht. Anhand der absorbierten Wellenlänge lassen sich Moleküle identifizieren – die Stärke der Lichtabschwächung gibt Aufschluss darüber.
Ulrich Platt entwickelt mit seinem Team diese Messtechnik ständig weiter. Mit der „Multiaxialen Differentiellen Optischen Absorptionsspektroskopie“ (MAX-DOAS) können die Wissenschaftler den Himmel systematisch „abtasten“, ein tragbares Gerät wird für die Messung von Vulkangasen eingesetzt. In weiteren Forschungsarbeiten untersucht das Team die Freisetzung von Halogenradikalen aus Salzablagerungen (Salzseen und Meereis) und aus Kohlenwasserstoffen in der marinen Grenzschicht sowie die Bromexplosion und andere chemische Instabilitäten in der Atmosphäre. Messdaten sammelt Ulrich Platt sowohl in regionalen Experimenten als auch in Forschungsprojekten in der Antarktis, auf hochalpinen Gletschern oder durch Messungen mit Satelliten.
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