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Foto: Myra Klarman
Wahljahr: | 2020 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Ann Arbor, MI |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Oxidativer Stress, Redoxregulierung, Alterung, altersbedingte Krankheiten, Proteostase
Ursula Jakob ist Biologin, die in der Biochemie und der Biophysik arbeitet. Ihre Forschung widmet sich stressbedingten Prozessen, wie Formen des Schutzes gegen Stress bei Bakterien, Diese könnten für effektivere antimikrobielle Therapien genutzt werden. Sie untersucht zudem, wie vorrübergehende Stressereignisse in frühen Lebensabschnitten die Lebenserwartung verlängern und Organismen gegen altersbedingte Erkrankungen schützen können.
Der Forschungsschwerpunkt des Jakob Labs ist, zu erkennen, wie Organismen auf natürlich vorkommende Stressfaktoren reagieren – vor allem auf hohe Temperaturen oder auf ein erhöhtes Niveau an reaktiven Sauerstoffspezies (ROS). Ein spezifisches Ziel ist das Identifizieren von bakteriellen oder parasitären Proteinen, die diese vom Wirt ausgehenden Stresszustände bemerken und auf sie mit einer Veränderung der Genausprägung oder dem Freisetzen von stressspezifischen Chaperonen reagieren können. Ein besseres Verständnis dieser bakteriellen Verteidigungsmechanismen könnte dabei helfen, Strategien zu entwickeln, die die Anfälligkeit von Bakterien für die körpereigene Immunantwort des Wirtes erhöhen, neue Ansatzpunkte für Medikamente identifizieren sowie die Wirksamkeit bereits zugelassener Antibiotika zu erhöhen.
Eine weitere wichtige Forschung von Ursula Jakob beschäftigt sich mit der Rolle von physiologisch auftretenden ROS-Varianten, die während des Alterns oder bei altersbedingten Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson auftreten. Diese Studien basieren auf der Erkenntnis, dass ROS als Antwort auf metabolische, hormonale und andere Reize hin produziert werden. Dies sind effektive Signalmoleküle, die verschiedene Stoffwechselprozesse während des Zellwachstums, der Differenzierung und der Vermehrung beeinflussen.
Ursula Jakobs Forschung zeigt, dass natürliche Varianten von ROS besonders während der Frühphase der Entwicklung grundlegende, langandauernde und vor allem vorteilhafte Effekte für die Lebenserwartung und gegen altersbedingte Krankheiten haben. Ihr Labor entdeckte diesen grundlegenden Mechanismus, indem es demonstrierte, dass die epigenetische Landschaft redox-kontrolliert ist und dass frühe ROS-Anhäufungen fortdauernde und tendenziell generationenübergreifende Auswirkungen haben.
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