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Wahljahr: | 2008 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsphilosophie
Ursula Klein ist in der Wissenschaftsgeschichte für ihre historische Forschung über “paper tools“ und Formen der Repräsentation in der Geschichte der Laborwissenschaften bekannt. Sie hat insbesondere nachgewiesen, dass den von Jöns Jacob Berzelius eingeführten chemischen Formeln (1813/14) bahnbrechende heuristische Funktionen im Prozess der Herausbildung der modernen organischen Chemie (Kohlenstoffchemie) vom Ende der 1820er bis Anfang der 1840er Jahre zukamen. In diesem Zusammenhang hat sie auch gezeigt, dass chemische Formeln sowohl eine bildliche als auch logische Dimension hatten.
Ein weiteres Forschungsprojekt befasst sich mit der Figur des hybriden Experten und den „nützlichen Wissenschaften“ als Frühformen der Technikwissenschaften. Die systematische und dauerhafte Verknüpfung wissenschaftlicher und technologischer Forschung wird gewöhnlich als Produkt des zwanzigsten Jahrhunderts betrachtet. Ursula Klein hinterfragt dieses weit verbreitete Bild und verfolgt den Diskurs über nützliches Wissen und die Genese der damaligen "nützlichen Wissenschaften" bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die wissenschaftlich-technischen Experten jener Zeit waren hybride Figuren zwischen intellektuellem Gelehrten und traditionellem Handwerker und damit maßgeblich für die Produktion von nützlichem Wissen verantwortlich. Sie beteiligten sich an der Gründung von Berg-, Bau- und Forstakademien und entwarfen mit den „nützlichen Wissenschaften“ eine neuartige Wissenschaftskonzeption, mit der die Weichen für die modernen Technikwissenschaften gestellt waren.
Im Anschluss an dieses Projekt untersucht sie die Trennung von „reinen“ und „angewandten Wissenschaften“.
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