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Wahljahr: | 2004 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Kiel |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Gynäkologie, gynäkologische Onkologie, Entstehung und Therapie von Brustkrebs, Früherkennung, Screenings, Mammografie
Walter Jonat ist Gynäkologe. Schwerpunkt seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit ist die gynäkologische Onkologie, insbesondere die Entstehung und Therapie von Brustkrebs (Mammakarzinom). Jonat hat für Patientinnen mit Brustkrebs schonendere Operationen und Versorgungsnetzwerke etabliert. Außerdem hat er sich für Früherkennung und flächendeckende Screenings (Mammografie) eingesetzt.
Walter Jonat hat durch seine Forschung gezeigt, dass bei Brustkrebserkrankungen schonendere Therapien und Eingriffe möglich sind. In einer Studie belegte er, dass vielen Patientinnen mit Brustkrebs das Entfernen der Lymphknoten aus der Achsel (Axilladissektion) erspart werden kann. Bei dem schonenderen Verfahren wird zunächst nur der erste Lymphknoten aus dem Abflussgebiet des Tumors, der sogenannte Wächterlymphknoten (sentinel node), entfernt und untersucht. Ist der Wächterlymphknoten frei von Tumorzellen, sind in der Regel auch die übrigen Lymphknoten nicht befallen und müssen nicht entfernt werden.
Walter Jonat hat sich für die Früherkennung von Tumoren eingesetzt und mit der Etablierung von Screening-Programmen (Mammografie-Screening) in der Onkologie neue Therapiestandards gesetzt. Untersuchungsmethoden hat er immer wieder durch neue Qualitätskriterien abgesichert. Bei etlichen Patientinnen wird das Tumorwachstum durch Hormone angeregt. In Studien hat Walter Jonat den Einsatz von Hormontherapien gegen Brust- und Eierstockkrebs erforscht. Er belegte, dass junge Patientinnen mit einer Hormontherapie erfolgreich behandelt werden können und ihnen eine Chemotherapie mit all ihren Nebenwirkungen erspart werden kann.
Außerdem sprechen nicht alle Patientinnen auf eine belastende Chemotherapie an. Walter Jonat erforscht deshalb genetische Merkmale im Tumorgewebe, um die Wirkung von Therapien im Vorfeld bestimmen zu können. Auch hat er minimal-invasive Eingriffe, sogenannte Schlüsselloch-Operationen, weiterentwickelt und dafür auch Robotertechnik eingesetzt. Ziel seiner Forschungen ist eine höhere Lebensqualität der Patientinnen.
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