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Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Entstehung der neuzeitlichen Medizin im 16. und 17. Jahrhundert, Medizin in der schönen Literatur, Medizin im europäischen Kolonialimperialismus, Ärztliche Mission, Medizin und Krieg, Entstehung von Seuchen und Epidemien, Medizin in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, Geschichte der medizinischen Forschungsförderung der DFG (1920 bis 1970), Geschichte der Leopoldina
Wolfgang U. Eckart war ein deutscher Medizinhistoriker. Er forschte unter anderem zur Geschichte der frühneuzeitlichen und neuzeitlichen Medizin und hat für diesen Bereich maßgeblich an der „Enzyklopädie der Neuzeit“ mitgearbeitet. Sein Buch „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin“ gilt als Standardwerk der Medizingeschichte.
Die Liste seiner medizinhistorischen Themen ist breit gefächert: Medizin in der schönen Literatur, besonders im Zeitalter des Barock, und Medizingeschichte der deutschen Kolonien, Medizin in den Kriegen seit dem 19. Jahrhundert sowie Medizin während der Zeit des Nationalsozialismus. In diesem Zusammenhang arbeitete er auch die Rolle der Universitätsmedizin auf und wies auf die enorme Wichtigkeit der Aufarbeitung der Medizin im Nationalsozialismus für nachfolgende Generationen hin. Für seine Arbeiten auf diesem Gebiet und das damit verbundene Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
Im Verlauf seiner Forschungen hat er sich immer wieder mit dem Ausbruch von Seuchen und Epidemien beschäftigt, die nicht selten im Kontext kriegerischer Auseinandersetzungen entstanden, wie zum Beispiel im Fall der Spanischen Grippe von 1918. Diese Expertise im Bereich der Entstehungsgeschichte von Seuchen stellte Eckart auch während der Coronavirus-Pandemie ab 2020 zur Verfügung. In diesem Zusammenhang lieferte er einen historisch-wissenschaftlichen Vergleich mit anderen Seuchen und ordnete die Coronavirus-Pandemie ein.
Mit seiner Forschung flankierte Eckart komplexe medizinhistorische und medizinethische Fragen, deren gesellschaftliche Diskussion er damit stets beförderte, so zum Beispiel beim menschenwürdigen Umgang mit dem Sterben.
Vor allem nach seiner Emeritierung widmete sich Eckart verstärkt der Erforschung der Geschichte der Leopoldina. Hier war er als Mitglied der Sektion Wissenschafts- und Medizingeschichte im Wissenschaftlichen Beirat des Projekts tätig, das die Akademie-Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts untersuchte.
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