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Nachricht | Donnerstag, 26. Juni 2014

DFG und Leopoldina legen Stellungnahme „Wissenschaftsfreiheit und Wissenschaftsverantwortung“ vor

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina haben heute die gemeinsame Stellungnahme „Wissenschaftsfreiheit und Wissenschaftsverantwortung“ in Berlin vorgestellt. Mit der Publikation reagieren die Forschungsorganisationen darauf, dass die Wissenschaft ethische Prinzipien sowie Mechanismen zum verantwortungsvollen Umgang mit Forschungsfreiheit und Forschungsrisiken auch selbst entwickeln muss.

Die nun vorgelegte Stellungnahme behandelt das Spannungsfeld zwischen der Wissenschaftsfreiheit, wie sie durch Artikel 5 des Grundgesetzes geschützt wird, und der Gefahr, dass Forschungsergebnisse zu schädlichen Zwecken missbraucht werden können. „Forschung als eine wesentliche Grundlage für Fortschritt braucht ein hohes Maß an Freiheit“, betonte DFG-Präsident Professor Peter Strohschneider bei der Pressekonferenz. Um die Risiken möglichen Missbrauchs zu minimieren, seien Gesetze nur bedingt geeignet. Vielmehr bedürfe es zumal auch der Selbstregulierung der Wissenschaft. Der Präsident der Leopoldina, Professor Jörg Hacker, erklärte: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dürfen sich nicht mit der Einhaltung der gesetzlichen Regelungen begnügen. Sie haben aufgrund ihres Wissens, ihrer Erfahrung und ihrer Freiheit eine besondere ethische Verantwortung, die über rechtliche Verpflichtungen hinausgeht.“

Leopoldina und DFG möchten mit der Stellungnahme auch den notwendigen Diskurs in der Wissenschaft zur und damit die Aufmerksamkeit von Wissenschaftsgemeinschaften und Forschungsinstitutionen für die Dual-Use-Problematik fördern. Beide Präsidenten hoben hervor, dass ihre Organisationen sich mit Nachdruck für die Verbreitung und allgemeine Akzeptanz der Leitlinien einsetzen und auf Einhaltung der niedergelegten Grundsätze hinwirken werden.