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Nachricht │ Donnerstag, 8. Juli 2010

Gesundheitsforschung ist das Thema des Wissenschaftsjahres 2011 - Die Leopoldina beteiligt sich mit zahlreichen Aktivitäten

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan hat gemeinsam mit der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ das Jahr 2011 zum Wissenschaftsjahr „Forschung für unsere Gesundheit“ ausgerufen. Das Jahr soll die Aufmerksamkeit auf den Menschen richten und eine gesellschaftliche und interdisziplinäre Debatte über die Ziele, Herausforderungen und Aktionsfelder heutiger Gesundheitsforschung eröffnen. Es soll außerdem zeigen, wie wichtig eine leistungsfähige Gesundheitsforschung für die effektive und hochwertige medizinische Versorgung der Zukunft ist.

Die Leopoldina unterstützt dieses Anliegen als medizinisch-naturwissenschaftliche Akademie und hat ein umfangreiches Programm mit vielen Veranstaltungen zusammengestellt. Darunter sind einige Symposien, deren Themen bereits ahnen lassen, welchen Veränderungen die Gesundheitsforschung in den nächsten Jahren begegnen wird und welche Forschungsfelder unsere Gesellschaft zukünftig prägen werden. Eines der Leopoldina- Symposien wird den aktuellen Stand der Diskussion um die Bedeutung epigenetischer Veränderungen für menschliche Krankheiten thematisieren. Zwei weitere Symposien befassen sich mit innovativen Therapien in der Palliativmedizin, also der Behandlung nicht heilbarer Krankheiten, sowie mit der Regenerativen Medizin. Bei dieser werden körpereigene Zellen, Organe oder Gewebe durch gezüchtetes Gewebe ersetzt oder auch durch die Anregung körpereigener Regenerations- und Reparaturprozesse geheilt.

Unter dem Titel „Was ist Leben?“ widmet die Leopoldina ihre diesjährige Jahresversammlung einem Thema, das nicht nur die Gesundheitsforschung, sondern viele Disziplinen beschäftigt. Vom 23. bis zum 25. September werden Fragen, zum Beispiel nach der Herkunft, der Vielfalt, den Modellen, der Beeinflussung des Lebens und nicht zuletzt nach der Bedrohung, dem Schutz und den Grenzen des Lebens behandelt. So thematisiert Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard ML am 23. September „Die Entstehung der Farbmuster bei Fischen“ während Prof. Dr. Richard Schröder die Frage nach dem Leben aus der Sicht der Theologie beantwortet.

Aber die Leopoldina hat nicht nur das Fachpublikum im Blick. Mehrere Veranstaltungen sprechen ein breitesPublikum in allgemein verständlicher Weise an. Hierzu gehören Leopoldina-Lectures, bei denen ein Vortragender spricht, und Leopoldina-Gespräche, bei denen mehrere Experten miteinander diskutieren. Lectures und Gespräche greifen Themen auf, zu denen die Leopoldina Stellungnahmen oder Empfehlungen an die Politik gerichtet hat, und bereiten sie verständlich für die interessierte Öffentlichkeit auf. Das erste Gespräch mit dem Titel „Bestimmen die Gene unser Schicksal?“ findet am 3. März in Berlin statt und thematisiert die Grenzen, Risiken und Möglichkeiten der „Prädiktiven genetischen Diagnostik“. Diskutiert werden Fragen wie: Was lässt sich mit einem Gentest eigentlich feststellen? Wie gehe ich mit dem dadurch gewonnenen Wissen um? Welche Behandlungsmöglichkeiten habe ich?

In diesem Jahr wird sich die Leopoldina erstmals am Ausstellungsschiff MS Wissenschaft beteiligen. Das Schiff der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ reist mit einer Ausstellung über die gesamte Bandbreite der Gesundheitsforschung durch Deutschland. Wer die Ausstellungin einer der 35 Städte, die angelaufen werden, besucht, kann auch das Ausstellungsstück der Leopoldina studieren, das über Viren und Bakterien aufklärt und erläutert, wie sie wirken und wie sie zu bekämpfen sind. Wie die Angebote auf der MS Wissenschaft richtet sich ebenfalls ein Teil des Programms der Leopoldina-Nacht am 1. Juli in Halle an jüngere Besucher. Auch hier wird es im Rahmen der 10. Langen Nacht der Wissenschaften um die Gesundheit gehen.

Bereits zu Beginn des Jahres hat die Leopoldina eine Übersicht mit 76 Gesundheitsexperten aus ihren Reihen veröffentlicht, die Medien und anderen Interessierten für Fachfragen zur Verfügung stehen. Ein wichtiger Beitrag war außerdem die Mitte Januar von der Leopoldina gemeinsam mit anderen Akademien veröffentlichte Stellungnahme zur Präimplantationsdiagnostik. Hier wurde ein stark diskutiertes Thema aus dem Blickwinkel von Wissenschaft und Forschung aufgegriffen und ein Beitrag zur aktuellen politischen Meinungsbildung geleistet.

(Caroline Wichmann/Leopoldina)

Leopoldina-Veranstaltungen zum Wissenschaftsjahr 2011:

10. Januar 2011
Presseinformation: Expertenliste zur Gesundheitsforschung (pdf)

18. Januar – 14. April 2011, Berlin
Ausstellung „Neue Bilder vom Alter(n)“
Prof. Dr. Staudinger, Vize-Präsidentin

15. Februar 2011, Halle
Leopoldina-Lecture „Wir sind doch alle verschieden – von Menschen und Mutationen“
Prof. Dr. Kubisch, ML

3. März 2011, Berlin
Leopoldina-Gespräch „Bestimmen die Gene unser Schicksal?“
in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung, Moderation: Dr. Patrick Illinger
Prof. Dr. Hacker, Prof. Dr. Proppping, Prof. Dr. Tanner, PD Dr. Denise Horn, Andrea Hahne

21. – 22. März 2011, Kumasi (Ghana)
Fachsymposium „Tropische Infektionskrankheiten“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Bernhard Fleischer ML

12. – 14. April 2011, Würzburg
Fachsymposium „Emerging topics of microbial pathogenesis“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Thomas Rudel und Kollegen

26. April 2011, Halle
Fishbowl-Diskussion: „Auf dem Weg zum Designerbaby? – Das Für und Wider der Präimplantationsdiagnostik“ in Kooperation mit dem Haus der Wissenschaft Braunschweig

5. bis 6. Mai 2011
Greifswalder Kollegforum Gesundheit zur Personalisierten Medizin

18. Mai – 29. September 2011
Exponat „So klein und doch gemein – Erreger und Immunsystem“ auf der „MS Wissenschaft“

20. – 22. Juni 2011, Weißenburg
Fachsymposium „Epigenetics and the control of gene expression“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Walter Doerfler ML, Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein ML, Prof. Dr. Ulf Pettersson

1. Juli 2011, Halle
Leopoldina-Nacht im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaften Halle“
mit Leopoldina-Gespräch „Angst vor dem Superkeim – Wie sind Krankenhausinfektionen beherrschbar?“
Teilnehmer: Prof. Dr. Jörg Hacker, Prof. Dr. Wolfgang Witte, PD Dr. Dieter Worlitzsch, Sibylle Quenett

24. – 26. Juli, Tübingen
Fachsymposium „Regenerative Medicine“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Hans-Peter Zenner ML; Professor Dr. Johannes Schubert ML, Prof. Dr. Gernot Duncker ML

26. – 28. August, Bejing (China)
Fachsymposium „Diabetis Mellitus and Diabetic Retinopathy in China and Germany. Prevalence, risk factors and therapy: lessons for the future“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Jonas Jost ML

18. – 21. September 2011, Würzburg
Fachsymposium „Translational Research in neuro-psychiatric disorders“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Michael Frotscher ML, Prof. Dr. Peter Riederer ML

22. September 2011, Halle
Fachsymposium „Was ist Leben?“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Gereon Wolters ML

23. – 25. September 2011, Halle
Leopoldina-Jahresversammlung „Was ist Leben?“

25. Oktober 2011, Bremen
Leopoldina-Fishbowl: „Arbeiten in einem längeren Leben: Wie wir gesund und aktiv bleiben“
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Haus der Wissenschaft Braunschweig
Teilnehmer: Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Ingrid Sehrbrock, Jens Böhrnsen, Otto Lamotte. Moderation: Patrick Illinger

21. – 23. November 2011, Bremen
Präsentation der Leopoldina auf der Messe Wissenswerte mit Exponat „So klein und doch gemein – Erreger und Immunsystem“

25. – 26. November 2011, Berlin
Fachsymposium „Innovative Therapien in der Palliativmedizin“
Wiss. Vorbereitung: Prof. Dr. Peter Scriba ML und Prof. Dr. Monika Führer