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Pressemitteilung | Donnerstag, 16. November 2006

Symposium zur Pharmakotherapie auf der Intensivstation am 17. und 18. November 2006 in Berlin

Das Symposium "Pharmakotherapie beim kritisch kranken Patienten auf der Intensivstation", zu dem die Paul-Martini-Stiftung und die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina einladen, thematisiert die Herausforderungen für die Arzneimitteltherapie auf der Intensivstation.

Jährlich erkranken in Deutschland allein über 150.000 Menschen an Sepsis, rund 60.000 sterben daran. Damit ist die Sepsis die dritthäufigste Todesart. Dies ist nur eines der "Probleme" von kritisch kranken Patienten auf der Intensivstation. Das Symposium der Paul-Martini-Stiftung und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina thematisiert die vielfältigen Herausforderungen, die sich für die Arzneimitteltherapie auf der Intensivstation ergeben.

Bei typischen Krankheitsbildern der Intensivmedizin wie Multiorgan-Dysfunktions-Syndrom (MODS), Schock, Systemischem Inflammations-Reaktions-Syndrom (SIRS) und Sepsis liegt die Letalitätsrate heute nach wie vor zwischen 30 und 100 Prozent. Fortschritte in der Etablierung besserer medikamentöser Interventionsmöglichkeiten können nur auf einer intensiven Betrachtung der typischen Funktionsausfälle von Organsystemen basieren. So stellt z.B. das Nierenversagen bei der Dosierung von Medikamenten ein wesentliches Problem dar. Das Symposium beschäftigt sich darüber hinaus auch mit Störungen des Verdauungs- und des Herz-Kreislauf-Systems sowie endokrinen Dysfunktionen als Einflussgrößen für die medikamentöse Therapie.

Der Ernährung kommt ebenfalls eine wichtige Funktion in der Intensivmedizin zu. Kann der Patient seinen Substratbedarf nicht oral decken, muss eine künstliche Ernährung vorgenommen werden. Außerdem bilden Antiinfektiva einen Schwerpunkt des Symposiums. Gegen schwere bakterielle Infektionen sind in den letzten Jahren vermehrt "resistenzbrechende" Antibiotika verfügbar geworden. Diese Präparate haben die Chancen für Intensivpatienten erheblich verbessert, wenn sie vor Eintreten einer Sepsis zum Einsatz kommen können.

Das Symposium bringt führende Experten aus Kliniken und Unternehmen sowie Vertreter von Ministerien, Behörden und Verbänden zusammen. Organisiert und geleitet wird das Symposium von Professor Dr. Dr. h.c. Peter C. Scriba, Ludwig-Maximilians-Universität München, Leopoldina-Mitglied und Sprecher der Leopoldina-Sektion Innere Medizin, und Professor Dr. Karl Werdan, Leopoldina-Mitglied und Direktor des Zentrums für Innere Medizin am Klinikum der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Die Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Berlin für die ärztliche Fortbildung mit 12 Punkten zertifiziert. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Veranstaltungsort
Kaiserin-Friedrich-Stiftung
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin

Die Paul-Martini-Stiftung
Die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin fördert die Arzneimittelforschung sowie die Forschung über Arzneimitteltherapie und intensiviert den wissenschaftlichen Dialog zu Fragen der Arzneimittelforschung und -entwicklung zwischen medizinischen Wissenschaftlern in Universitäten, Krankenhäusern, der forschenden pharmazeutischen Industrie und anderen Forschungseinrichtungen sowie Behörden. Träger der Stiftung ist der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), Berlin, mit seinen derzeit 39 Mitgliedsunternehmen.

Die Stiftung ist benannt nach dem herausragenden Bonner Wissenschaftler, Arzt und Leopoldina-Mitglied Professor Paul Martini (1889 – 1964), in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Förderung und Weiterentwicklung der klinisch-therapeutischen Forschung, die er mit seiner 1932 veröffentlichten "Methodenlehre der therapeutischen Untersuchung" über Jahrzehnte wesentlich geprägt hat. Nach ihm ist auch der jährlich von der Stiftung verliehene Preis für herausragende klinische Forschung benannt.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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