Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Mit dieser Entwicklung sind neue Herausforderungen verbunden. So gilt es, die hohe Lebensqualität, Produktivität und Innovationsfähigkeit in einer Gesellschaft des längeren Lebens zu erhalten. Mit diesen Herausforderungen befasst sich die Alterns- und Lebensverlaufsforschung. Insbesondere sollte in Deutschland die Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen gestärkt werden. Gegenwärtig bleibt das Forschungsfeld noch hinter seinen Möglichkeiten zurück, schreiben Expertinnen und Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina im heute erschienenen Zukunftsreport Wissenschaft „Forschung für die gewonnenen Jahre: Zukunft der Alterns- und Lebensverlaufsforschung“.
Bislang wurden in der Alterns- und Lebensverlaufsforschung vor allem jene Projekte gefördert, die sich mit der Entstehung und Behandlung von vorwiegend im Alter auftretenden Krankheiten beschäftigen. Diese Ausrichtung muss überdacht werden, so die Autorinnen und Autoren des Reports. Förderanreize sollten künftig neben biomedizinischen Aspekten auch sozial- und verhaltenswissenschaftliche Perspektiven einbeziehen. Eine breit aufgestellte, interdisziplinäre Alterns- und Lebensverlaufsforschung kann Antworten darauf geben, wie ein längeres Leben für einzelne und die Gesellschaft als Ganzes besser gestaltet werden kann. Der Zukunftsreport zeigt auf, wie Forschungspotenzial erschlossen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden kann:
Der Zukunftsreport Wissenschaft wird von den Autorinnen und Autoren heute in einer Online-Präsentation vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung werden ebenfalls Herausforderungen thematisiert, die sich aus der Coronavirus-Pandemie für die Alterns‐ und Lebensverlaufsforschung ergeben.
Über die Nationale Akademie der Wissenschaften
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