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Pressemitteilung | Dienstag, 16. März 2004

Leopoldina beruft weitere Mitglieder in ihre neue Sektion Kulturwissenschaften

"Mit der Aufnahme weiterer Mitglieder in die Sektion Kulturwissenschaften ist eine wichtige thematische Abrundung der Sektion bereits wenige Monate nach ihrer Gründung gelungen", sagt Leopoldina-Präsident Volker ter Meulen.

"Die zahlreichen interdisziplinären Symposien der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – ein traditioneller Schwerpunkt der Arbeit der Akademie – werden von der Mitwirkung von Mitgliedern der Sektion Kulturwissenschaften ganz besonders profitieren. Die Einbeziehung von Kulturwissenschaftlern in die Vorbereitung der nächsten Jahresversammlung der Leopoldina ist ebenfalls ein wichtiger Schritt", ergänzt ter Meulen. Das breit angelegte Thema der nächsten Leopoldina-Jahresversammlung, die im Oktober 2005 in Halle (Saale) stattfinden wird, lautet "Evolution und Menschwerdung". 

Die Leopoldina hatte mit der Gründung der Sektion Kulturwissenschaften im Oktober 2003 ihr seit mehr als 350 Jahren bestehendes Fächerspektrum, das traditionell auf den Gebieten der Naturwissenschaften und der Medizin lag, entscheidend erweitert. Die Leopoldina-Sektion Kulturwissenschaften wird in der Analyse gesellschaftlicher Prozesse einen eigenen inhaltlichen Forschungsschwerpunkt verfolgen. Anderseits wird sie aktiv in Leopoldina-Kommissionen mitarbeiten, die sich mit gesellschaftlich relevanten Themen beschäftigen, und sie wird sich in interdisziplinäre Leopoldina-Veranstaltungen einbringen. 

Folgende Persönlichkeiten haben nach der Wahl im Präsidium am 28. Januar 2004 ihre Mitarbeit in der Leopoldina zugesagt:

  • Professor Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Baumert, Berlin, Erziehungswissenschaftler
  • Professorin Dr. Ute Frevert, New Haven, CT, USA, Historikerin
  • Professorin Dr. Karin Knorr Cetina, Konstanz, Soziologin
  • Professor Dr. Dr. h.c. Wolf Lepenies, Berlin, Soziologe
  • Professorin Dr. Dr. h.c. mult. Onora O’Neill, Cambridge, UK, Philosophin
  • Professor Dr. Dr. h.c. Michael Stolleis, Frankfurt/Main, Jurist

 Mit den im November 2003 gewählten Mitgliedern (Professorin Dr. Aleida Assmann, Konstanz, Literaturwissenschaftlerin, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Frühwald, Augsburg, Literaturwissenschaftler, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Kocka, Berlin, Historiker, Professor Dr. Dr. h.c. Rüdiger Wolfrum, Heidelberg, Jurist) umfasst die Sektion Kulturwissenschaften damit bereits zehn Mitglieder.  

Die neuen Mitglieder:  

Jürgen Baumert, Jahrgang 1941, Studium der klassischen Philologie, Geschichte, Philosophie und Leibeserziehung an den Universitäten Göttingen, Freiburg, Hamburg und Tübingen, Promotion in Klassischer Philologie und Philosophie Universität Tübingen (1968), Studium der Psychologie und Erziehungswissenschaften an den Universitäten Würzburg und Berlin, Habilitation Erziehungswissenschaft Freie Universität (FU) Berlin (1982), Senior Research Scientist am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin (1982-1991), apl. Professor für Erziehungswissenschaften FU Berlin (1989), Professor für Erziehungswissenschaften in Kiel (1991-1996), Honorarprofessor für Erziehungswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin (1996), Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am MPI für Bildungsforschung seit 1996. Auszeichnungen: Europäischer Latsis-Preis European Science Foundation (ESF) (1999), Franz-Emanuel-Weinert-Preis (2002), Ehrendoktor der Universität Fribourg (Schweiz) und der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, Wissenschaftliche Schwerpunkte: Lehr-/Lernforschung, kognitive und motivationale Entwicklung im Jugendalter, internationale Schulleistungsvergleiche, Entwicklung von Bildungssystemen. 

Ute Frevert, Jahrgang 1954, 1971- 1977 Studium der Geschichte und Sozialwissenschaften in Münster, Bielefeld und an der London School of Economics, 1982 Promotion, 1989 Habilitation, 1989-1990 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, 1991-1992 Professorin für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, 1992-1997 Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz, 1997 Gastprofessorin an der Hebrew University Jerusalem, 1997 Professorin für Allgemeine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des 19./20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld, 1998 Leibniz-Preis der DFG, 2000-2001 Fellow am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences Stanford, 2002 Gastprofessorin am Dartmouth College New Hampshire. Ute Frevert lehrt seit September 2003 an der Yale University, USA. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, vor allem Sozialpolitik, soziale Klassen, Militär. 

Karin Knorr Cetina, Jahrgang 1944, Studium der Soziologie in Wien; 1971 Promotion, 1981 Habilitation, 1972-1978 Assistant Professor, Department of Sociology, Institute of Advanced Studies, Wien, 1979-1981, 1981- 1982 Visiting Associate Professor, Center for the Study of Science and Society, Virginia Polytechnic Institute and State University, 1982-1983 Professor of Sociology and Science in Society, Wesleyan University, 1983-2001 Professorin für Soziologie an der Universität Bielefeld, seit 2001 Professorin für Soziologie an der Universität Konstanz; seit 2004 auch Visiting Professor an der University of Chicago. Ehrungen: 1976- 1977 Ford Fellow, Institute for the Study of Social Change, University of California, Berkeley, 1992-1993 Member, School of Social Science, Institute for Advanced Study, Princeton University, 1995-1997 President, Society for Social Studies of Science, Ludwik Fleck Prize für "Epistemic Cultures" als das beste Buch des Jahres 2000 in Social Studies of Science (2001); Robert K. Merton Professional Award für "Epistemic Cultures" (2001); Einladung als Fellow an das Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences, Stanford. Wissenschaftliche Schwerpunkte: Wissenschaftssoziologie, Finanzsoziologie, Soziologische Theorien und Empirie des Kulturvergleichs (Probleme der Pluralisierung und Globalisierung)

Wolf Lepenies, Jahrgang 1941, Studium der Soziologie, Philosophie und Publizistik, 1967 Promotion, 1970 Habilitation an der Freien Universität Berlin; mehrjähriges Mitglied des Institute for Advanced Study in Princeton; seit 1984 Professor für Soziologie an der FU Berlin; 1986-2001 Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin; seit 2001 Ständiges Wissenschaftliches Mitglied des Kollegs. 1991/92 Europa-Lehrstuhl am Collège de France. Auszeichnungen: Ehrendoktor der Sorbonne; Offizier der Französischen Ehrenlegion; Verdienstorden der Republik Ungarn; Nordsternorden des Königreichs Schweden; Alexander- von-Humboldt-Preis; Kulturpreis der Stadt Koblenz; Karl-Vossler- Preis; Leibniz-Ring, Hannover; Forschungspreis für Romanistische Literaturwissenschaft der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg; Joseph-Breitbach-Preis, Mainz (1999 – zusammen mit Reinhard Jirgl und Rainer Malkowski); Theodor-Heuss- Preis; Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; Prix Chartier. Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der Académie Universelle des Cultures, Paris, der Akademie der Künste, Berlin; der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Academia Europaea, London, des Aspen Institute Berlin, der Deutschen Nationalstiftung, der Royal Swedish Academy of Sciences und der Royal Swedish Academy of Literature, History and Antiquities, beide Stockholm, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln. Arbeitsgebiet: Lyrik. 

Onora O’Neill, Jahrgang 1941, Studium der Philosophie, Psychologie und Physiologie in Oxford, UK, 1969 Promotion nach Forschungs- und Lehrtätigkeiten an der Harvard University; Assistant Professor, Barnard College, Columbia University (1970-1976); Associate Professor, tenured, Barnard College, Columbia University (1976-1977); Lecturer (1977- 1978), Senior Lecturer (1978-1981), Reader (1981-1987) and Professor at University of Essex (1987-1992); seit 1992 Principal of Newnham College, Cambridge, UK. Fellow of the British Academy (1993); Foreign Honorary Member of the American Academy of Arts and Sciences (1993); Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2002); Fellow, Academy of Medical Sciences (2002); Honorary Member, Royal Irish Academy (2003), Member, American Philosophical Society (2003), Honorary Professor of Ethics and Political Philosophy in the Faculty of Philosophy, University of Cambridge (2003). Ehrendoktorwürde der Universitäten: E. Anglia (1995), Essex (1996), Nottingham (1999), Aberdeen (2001), Dublin (2002), Oxford, Ulster und London (2003). Mitglied des Oberhauses auf Lebenszeit: Baroness O’Neill of Bengarve (1999). Wissenschaftliche Schwerpunkte: Political philosophy and ethics, International justice, Bioethics, Philosophy of Kant. 

Michael Stolleis, Jahrgang 1941, hat Rechtswissenschaft in Heidelberg und Würzburg studiert, wurde in München promoviert (1967) und ebendort für die Fächer Staats- und Verwaltungsrecht, Neuere Rechtsgeschichte und Kirchenrecht habilitiert (1973). Berufung nach Frankfurt/Main auf einen Lehrstuhl (C4) für Öffentliches Recht (1974); Rufe nach Düsseldorf (1980) und Göttingen (1989); Ernennung zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck- Gesellschaft und zum Direktor am MPI für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt/Main (1991). Michael Stolleis ist Mitglied der Akademien in Mainz, Göttingen, Berlin- Brandenburg, der Finnischen Akademie und der American Society for Legal History, der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften und Literatur, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, und der Wissenschaftlichen Gesellschaften in Frankfurt/Main und Lund (Schweden). Leibniz- Preis der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (1991); Research Award der Schwedischen Reichsbank (1994); Dr. jur. h.c. Universität Lund (1999); Preis der Internationalen Balzan-Stiftung (Zürich/Mailand, 2000); Dr. jur. h.c. Universität Toulouse (2002). Seine Forschungs-schwerpunke sind: Neuere Rechtsgeschichte und Geschichte des öffentlichen Rechts.

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