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Pressemitteilung | Dienstag, 20. Januar 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina am 27. Januar 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina zu den Themen "Zur Neurobiologie von Intention und Motivation" und "Ist gefährlicher Klimawandel noch vermeidbar?"

Termin: Dienstag, 27. Januar 2009, 16.30 Uhr
Ort: Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

  • Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze ML, Magdeburg: „Zur Neurobiologie von Intention und Motivation“

Wir verarbeiten die Menge an momentaner Information nicht als gleichmäßige Perzeption, sondern gewichtete Intention: Wir unterscheiden zwischen relevanten und irrelevanten angenehmen und unangenehmen, guten und bösen Ereignissen, und wir treffen diese Unterschiede nach rationalen und emotionalen Kriterien. Mit multimodalen, invasiven und nicht-invasiven Verfahren können wir beim Menschen neurale Korrelate kognitiver und motivgesteuerter Wahrnehmung detektieren und neurobiologische Mechanismen intentio¬naler, selektiver Wahrnehmung, Erinnerung und Handlungssteuerung identifizieren. Beispiele aus dem Bereich der visuellen Wahrnehmung, des episodischen Gedächtnisses und der Handlungs- und Impulskontrolle werden in diesem Vortrag vorgestellt.

Hans-Jochen Heinze: Studium der Medizin und der Mathematik an der Medizinischen Hochschule Hannover bzw. der Universität Hannover, Promotion zum Dr. med. ebendort (1979), Habilitation ebendort (1985). Facharztausbildung in Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Hochschule Hannover (1982-1987). Forschungsaufenthalt an der University of California San Diego (1987-1989). Professor für Neurologie und Klinische Neurophysiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (1990-1993), 1993-6/2008 Direktor der Klinik für Neurologie II der Universität Magdeburg und ab 7/2008 Direktor der Universitätsklinik für Neurologie an der Universität Magdeburg, seit 2005 Direktor der Abteilung Verhaltensneurologie des Leibniz-Institutes Magdeburg, sowie Direktor des Center of Neuroscience in Bremen (seit 2000). Seit 9/2008 Leiter des Helmholz-Zentrums für Demenz, Magdeburg. Verschiedene Preise und Auszeichnungen, u. a. Irving Diamond Award der Duke University in North Carolina, USA, und Quadriennal Prize Dubois-Debauque for Electrophysiology der Königlich Belgischen Akademie, Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 2007. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der International University Bremen (seit 2000), der Alexander von Humboldt-Stiftung (seit 2001), des Fachkollegiums der DFG (seit 2004), sowie des Zentrums für systemische Neurowissenschaften Hannover (seit 2004). Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (2005-2007), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (2007-2008). Mitglied im Beirat der Zeitschriften „Neuropsychobiology“, „Aktuelle Neurologie“ u. a. m., Gutachtertätigkeit u. a. für „Nature“, „Science“, „Neurology“.
Forschungsschwerpunkte: Neuronale Mechanismen bei Lernprozessen, Gehirnläsionen und Verhaltensstörungen, selektive visuelle Wahrnehmung, Gedächtnis und Sprache

Seit 2005 ist Hans-Jochen Heinze Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Neurowissenschaften).

  • Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber ML, Potsdam: „Ist gefährlicher Klimawandel noch vermeidbar?“

Die EU hat das klimapolitische Ziel formuliert, die anthropogene globale Erwärmung auf maximal 2º C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Der Vortrag wird erläutern, warum dieses Ziel aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist. Im Zentrum der entsprechenden Überlegungen stehen hochgradig nichtlineare Prozesse im planetarischen System, die durch die Erderwärmung aktiviert werden könnten – mit desaströsen Folgen für Natur und Gesellschaft. Desweiteren wird gezeigt werden, dass das 2-Grad-Ziel mit vertretbaren volkswirtschaftlichen Kosten erreichbar wäre, dass seine physikalische Realisierung aber zunehmend fraglich erscheint. Das Rennen zwischen Klimaschutz und Klimadynamik ist somit völlig offen.

Hans Joachim Schellnhuber: Studium der Physik und der Mathematik an der Universität Regensburg (1970-1976), Promotion an der Universität Regensburg (1980), Habilitation an der Universität Oldenburg (1985). Forschungsaufenthalt am Institute for Theoretical Physics, University of California Santa Barbara, USA (1981-1982). Professor für Physik an der Universität Oldenburg (1982-1987), Gastprofessor am Institute of Nonlinear Sciences, University of California Santa Cruz, USA (1987-1988), Professor für Theoretische Physik an der Universität Oldenburg (1988-1993) und seit 1993 Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Verschiedene Preise und Auszeichnungen, u. a. Heisenberg-Stipendium der DFG (1987-1989), Royal Society Wolfson Research Merit Award (2002), Honorary Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (2004). Externer Berater der Bundesregierung (seit 2006), stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Dahlem Konferenzen, Mitglied des Committee on Scientific Planning and Review des International Council for Science (ICSU) u. a. Mitglied des Herausgeberbeirates der Zeitschriften „Climatic Change“ und „Proceedings of the National Academy of Sciences“ u. a. m.

Forschungsschwerpunkte: Festkörperphysik, Theorie komplexer Systeme, Klimawandel, Erdsystemanalyse, Nachhaltigkeitsforschung

Seit 2007 ist Hans Joachim Schellnhuber Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Physik).

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Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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