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Pressemitteilung | Dienstag, 1. März 2011

Präsident der Nationalakademie Jörg Hacker zieht positive Bilanz nach einjähriger Amtszeit

Der Präsident der Leopoldina Jörg Hacker hat nach einem Jahr Amtszeit eine positive Bilanz der Entwicklung der Nationalen Akademie der Wissenschaften gezogen. „Die Leopoldina bringt sich aktiv und unabhängig in politische Entscheidungsprozesse ein. Die Empfehlungen, wie die Anfang des Jahres vorgelegte Stellungnahme zur Präimplantationsdiagnostik (PID), zeigen, wie gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen, interdisziplinär bearbeitet und gewinnbringend in die öffentliche Diskussion eingebracht werden können“, so Hacker. Um die Politik- und Gesellschaftsberatung weiter zu stärken, hat die Leopoldina nun sieben Themengruppen etabliert, in denen hochrangige Wissenschaftler gesellschaftlich relevante Zukunftsthemen bearbeiten.

Der Mikrobiologe Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker ist seit 1. März 2010 der XXVI. Präsident der Leopoldina. Er ist der erste Präsident, der die Akademie hauptamtlich führt. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist seit Juli 2008 Deutschlands Nationale Akademie der Wissenschaften. Damit verbunden ist vor allem die Aufgabe, Politik und Gesellschaft unabhängig zu beraten, Expertisen zu relevanten wissenschaftlichen Fragen zu erarbeiten, sie in den nationalen und internationalen Diskurs einzubringen, und für Entscheidungsvorbereitungen zur Verfügung zu stellen.

Im vergangenen Jahr hat die Leopoldina gemeinsam mit anderen Akademien drei Stellungnahmen, die unter ihrer Federführung erarbeitet worden sind, vorgelegt. Die im Januar 2011 veröffentlichte Stellungnahme zur PID empfiehlt eine Zulassung der Diagnosemethode in Deutschland in engen Grenzen, um Familien, die ein hohes Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer schweren erblichen Krankheit haben, die Geburt eines Kindes zu ermöglichen, das von dieser Krankheit nicht betroffen ist. Die im Oktober 2010 zur „Prädiktiven genetischen Diagnostik“ erschienene Stellungnahme spricht Empfehlungen zum Umgang mit einem noch jungen und zukunftsträchtigen Zweig der Medizin aus: genetische Untersuchungen an gesunden Menschen zur Vorbeugung von Krankheiten. Vor dem Hintergrund der Novellierung der EU-Tierversuchsrichtlinie lieferte die Leopoldina außerdem eine differenzierte Abwägung zwischen den Anliegen des Tierschutzes und den Bedürfnissen der Gesundheitsforschung.

„Die Stimme der Wissenschaft, die gebündelte Expertise der exzellenten Forscher, die in der Leopoldina versammelt sind, ist immer stärker gefragt. Unsere Empfehlungen werden zu vielen weiteren Themen erwartet. So fällt es nicht schwer, den von meinem Vorgänger Prof. Dr. Volker ter Meulen eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen“, so Leopoldina-Präsident Jörg Hacker. Neu eingerichtet habe man eine Arbeitsgruppe zur „Personalisierten Medizin“, die sich mit den Herausforderungen an Diagnose- und Therapiemöglichkeiten befasst, die zukünftig mehr auf den Patienten zugeschnitten sein sollen.

Um noch konzentrierter an Zukunftsthemen arbeiten zu können, habe die Akademie auch sieben Themengruppen gebildet, die sich mit den Arbeitsfeldern „Gesundheit“, „Altern und Fertilität“, „Wissenschaftsreport“, „Wissenschaftsakzeptanz“, „Lebenswissenschaften“, „Klima, Energie und Umwelt“ sowie „Wissenschaftsethik“ beschäftigten. Aufgabe der sieben Themengruppen ist es, in ihrem jeweiligen Bereich die wissenschaftliche Diskussionen zu verfolgen, zukünftig wichtige Themen zu eruieren und zu erörtern sowie schließlich Aktivitäten für den Bereich Politikberatung zu initiieren. Im Ergebnis können das kurzfristige Stellungnahmen zu akut drängenden Fragen sein oder mittel- und langfristige Stellungnahmen zu Zukunftsthemen, für deren Erarbeitung größere, interdisziplinäre Arbeitsgruppen eingesetzt werden.

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Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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