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G7/G20-Statements

G7-Stellungnahme: Science and trust (2019)

G7-Stellungnahme 2019

(2019, 5 Seiten)

Um das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken, empfehlen wir eine umfangreichere Aufklärung über wissenschaftliche Methoden, eine umfassendere Verbreitung von Wissenschaft in der Öffentlichkeit, Kommunikationswege die weder Zweifel herunterspielen noch Versprechen übertrieben darstellen, höhere Ansprüche auf Genauigkeit und Integrität seitens der Wissenschaft, Verbesserungen bei der Bewertung von Wissenschaft mit einem stärkeren Fokus auf Qualität und Relevanz und einen engeren Dialog zwischen der Wissenschaft, sozialen Gruppen sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, der in die Entscheidungsfindung zur Lösung der wichtigsten gesellschaftlichen Probleme einfließen soll.

Angesichts des immer schneller voranschreitenden technologischen Wandels und der Tatsache, dass Wissenschaft und Innovation nötig sind, um lokale und globale Herausforderungen zu bewältigen, braucht die Gesellschaft Vertrauen in die Wissenschaft. Wir müssen unbedingt Möglichkeiten finden, dieses Vertrauen aufrechtzuerhalten und zu stärken. Wir alle, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Lehrkräfte, die Medien und die Politik, sind dafür verantwortlich, zwischen Gesellschaft und Wissenschaft ein auf Aufklärung basierendes Vertrauensverhältnis aufzubauen oder aufrechtzuerhalten.

Deshalb sollten sich Politik und Wissenschaft für folgende Punkte einsetzen:

  • Naturwissenschaftliche Bildung und Verständnis für Forschung schon ab der Grundschule zu fördern, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler das nötige Hintergrundwissen erwerben, um die Welt, in der sie leben, und die Vorteile der Wissenschaft zu verstehen.
  • Den Dialog und das gegenseitige Vertrauen zwischen Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft zu pflegen, damit sichergestellt ist, dass wissenschaftliche Beiträge in den Entscheidungsprozess einfließen, insbesondere bei Themen mit hohem wissenschaftlichem Anteil.
  • Zu gewährleisten, dass grundlegende Prinzipien der Ethik, Integrität und Verantwortung einen wesentlichen Bestandteil der naturwissenschaftlichen Bildung ausmachen. So soll das Bewusstsein für die wissenschaftliche Verantwortung und die dieser zugrundeliegenden Strukturen und Strategien geschärft werden. Dies beinhaltet ein Peer Review Verfahren und Forschungsethikausschüsse sowie einen transparenten Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten. Mit Verstößen gegen ethische Grundsätze und die Forschungsintegrität sollte absolut transparent und konsequent umgegangen werden, damit sichergestellt ist, dass durch das Fehlverhalten einiger Weniger nicht die gesamte Wissenschaft diskreditiert wird.
  • Sicherzustellen, dass die Bewertung von Wissenschaft nicht so sehr von der Anzahl der Veröffentlichungen, Zitate und vom Impact Factor abhängt, sondern vielmehr auf Kriterien der Qualität, Reproduzierbarkeit, Originalität und Relevanz beruht. Dadurch soll der „Veröffentlichungswahn“, der den Wert wissenschaftlicher Forschung mindert und zu Verstößen gegen wissenschaftliche Integrität führen kann, gestoppt werden.

 

Leopoldina

Dr. Ruth Narmann

Leiterin der Abteilung Internationale Beziehungen

Tel. 030 - 241 8987 - 473
Fax 0345 - 47 239 - 838
E-Mail ruth.narmann (at)leopoldina.org