Datum: | Dienstag, 15. Mai 2012 |
Uhrzeit: | 18:30 bis 20:00 |
Ort: | Stiftung Moritzburg, Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale) |
Stephan Günzel ist Professor für Medientheorie an der Berliner Technischen Kunsthochschule und setzt sich in seinem Vortrag mit dem Archivbegriff in seiner historischen Entwicklung auseinander. Das Archiv soll dabei von Bibliotheken und Sammlungen abgegrenzt werden. Die Rolle des Archivars, vor allem bei der Auswahl der archivierungswürdigen Unterlagen und die damit verbundene Machtposition bei der Konstruktion eines Abbildes der Gegenwart, werden ebenso thematisiert wie aktuelle Entwicklungen, beispielsweise die Rolle der Archive im digitalen Zeitalter.
Der Vortrag ist einer der begleitenden Programmpunkte der Ausstellung „Das Antlitz der Wissenschaft. Gelehrtenporträts aus drei Jahrhunderten“ der Leopoldina und der Stiftung Moritzburg. Das Archiv der Leopoldina hat über Jahrhunderte des Akademiebestehens eine einmalige Sammlung von Mitgliederportäts angelegt und in Matrikelbänden aufbewahrt. Acht dieser Bände sind erhalten geblieben. Sie umspannen den Zeitraum von 1652 bis 1935 und bewahren knapp 1.400 Bildnisse, die zum Ausgangsmaterial für die Ausstellung wurden. Die Matrikelbände selbst werden werden in der Ausstellung als authentische Quellwerke erstmals gezeigt.