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Hans Joachim Schellnhuber erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Hans Joachim Schellnhuber erhält Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber
Foto: PIK/ Klemens Karkow

Der Klimaforscher Hans Joachim Schnellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Mitglied der Leopoldina, wurde mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Geehrt wird der Wissenschaftler für sein Engagement im Klima- und Umweltschutz. Schellnhuber habe die nationale und internationale Diskussion über den Klimawandel maßgeblich geprägt, heißt es in einer Mitteilung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Hans Joachim Schellnhuber ist einer der Begründer der interdisziplinären Klima- und Klimafolgenforschung. Er entwickelte Analysen, durch die der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Biosphäre und die Weltwirtschaft entschieden besser verstanden wurden. Seine Arbeiten bilden die wissenschaftlichen Grundlagen für das im Abkommen der UN-Klimakonferenz von Paris 2015 formulierte Ziel, die mittlere Erderwärmung auf zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Auch als Berater in nationalen, europäischen und internationalen Gremien hat Schellnhuber auf die zentrale Bedeutung des Klimaschutzes und die Notwendigkeit eines schnellen Handelns hingewiesen. Seit 2019 beschäftigt sich Schellnhuber intensiv mit der Schaffung eines „Bauhauses der Erde”.

Hans Joachim Schellnhuber studierte Physik und Mathematik an der Universität Regensburg, wo er 1980 in Theoretischer Physik promoviert wurde. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California in Santa Barbara/USA arbeitete er ab 1982 an der Universität Oldenburg im Fachbereich Physik. Dort habilitierte er sich 1985 in Theoretischer Physik. Von 1987 bis 1988 lehrte er als Gastprofessor am Institute of Nonlinear Sciences der University of California in Santa Cruz/USA. Anschließend erhielt er eine Professur für Theoretische Physik am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg. Schellnhuber gründete 1992 das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), welches er bis 2018 als Direktor leitete. Von 2005 bis 2009 hatte Schellnhuber eine Gastprofessur für Physik an der Uni Oxford/UK inne, außerdem ist er Gastprofessor an der Tsinghua-Universität/China. Von 2009 bis 2016 war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU). Weiterhin ist er Mitglied des Weltklimarats, des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).

Der Klimaforscher wurde bereits mehrfach für seine Forschungen ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem 2011 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und als erster Deutscher den Volvo Umweltpreis. 2007 wurde Schellnhuber mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnt. 2004 wurde ihm von der britischen Königin Elizabeth II. der Honorary CBE (Commander of the Most Excellent Order of the British Empire) verliehen. Schellnhuber erhielt 2017 außerdem den Blue Planet Preis der japanischen Asahi Glass Foundation. Seit 2007 ist der Klimaforscher Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der Sektion Physik und seit 2015 ist er Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften.

Verliehen wurde Hans Joachim Schellnhuber das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2021. Unter dem Motto „Natur – Umwelt – Klimaschutz“ zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier außerdem fünf weitere Bürgerinnen und Bürger für ihr herausragendes Engagement im Natur-, Umwelt- und Klimaschutz aus. Der Verdienstorden ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.