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Mitglied im Fokus

Jochen Reiser liefert wegweisende Forschungsergebnisse zu verbreiteten Nierenerkrankungen

Der Mediziner Jochen Reiser, Professor und Chefarzt für innere Medizin am Rush University Medical Center in Chicago (USA) und Mitglied der Leopoldina, hat mit seiner Forschung entscheidend zum Verständnis weit verbreiteter chronischer Nierenerkrankungen beigetragen.

Jochen Reiser und sein Team erforschen ein spezielles Protein, den sogenannten Urokinase-Plasminogen-Aktivator-Rezeptor (uPAR). Dieses Protein wird vor allem durch Immunzellen gebildet. Dabei entstehen frei im Blut zirkulierende suPAR-Signalmoleküle, die im Körper unterschiedliche Funktionen ausüben. Die suPAR-Spiegel im Blut sind bei verschiedenen Krankheiten erhöht, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, Sepsis und Krebserkrankungen. Reiser konnte zeigen, dass suPAR auch chronische Nierenerkrankungen als Biomarker anzeigen und gleichzeitig ein ursächlicher Bestandteil dieser Erkrankungen sein kann. Schätzungen zufolge sind weltweit 600 Millionen Menschen von chronischen Nierenerkrankungen betroffen.

Jochen Reiser studierte Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und wurde 1999 an der Mount Sinai School of Medicine in New York (USA) promoviert. Nach seiner Approbation im Jahr 2000 forschte er am Albert Einstein College of Medicine in New York. 2003 spezialisierte er sich für Nephrologie an der Harvard Medical School in Boston (USA), wo er von 2005 bis 2008 als Assistant Professor tätig war. Ab 2008 leitete er die Abteilung für Nephrologie und Hypertension und war Direktor des Peggy and Harold Katz Family Drug Center Institute an der University of Miami (USA). Im selben Zeitraum hatte er eine Professur für Anatomie und Zellbiologie an der University of Miami inne. Seit 2012 ist Jochen Reiser Professor und Chefarzt für innere Medizin am Rush University Medical Center, Chicago (USA). Die Leopoldina wählte ihn 2017 in die Sektion Medizin.