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Ottmar Edenhofer wird Mercator-Professor

Ottmar Edenhofer wird Mercator-Professor

Prof. Dr. Ottmar Edenhofer
Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Der Ökonom, Professor für die Ökonomie und Politik des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, übernimmt 2022 die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen. In diesem Rahmen wird er im November zwei öffentliche Vorträge halten. Mit der 1997 eingerichteten Gastprofessur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten des 16. Jahrhunderts, Gerhard Mercator, wachgehalten werden.

Die globale Debatte um den Klimawandel wurde von Ottmar Edenhofer in den letzten Jahren und Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt. In seiner Arbeit erforscht er die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels und Strategien, diesen einzudämmen. Dazu gehören auch Fragen des Wirtschaftswachstums und der Wohlfahrts- sowie Ungleichheitstheorie. Besonderes Augenmerk legt er auf den sogenannten Emissionshandel. Außerdem beschäftigt er sich mit den Voraussetzungen und Kosten des Umbaus des Energiesystems.

Ottmar Edenhofer ist diplomierter Volkswirt. Nach dem Studium gründete er 1991 in Kroatien und Bosnien zunächst die humanitäre Organisation „Jesuit Refugee Service“ und war bis 1994 als Journalist tätig. Während einer dann folgenden Tätigkeit als Assistent am Institut für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt wurde er 1999 in Wirtschaftswissenschaften promoviert. 2000 wechselte er zum Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), wo er 2005 zum Chefökonom und 2007 zum stellvertretenden Direktor aufstieg. 2008 nahm er zudem den Ruf auf die Professur für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin an, die er bis heute innehat. Seit 2012 ist er Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin und steht seit 2018 zusätzlich dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gemeinsam mit Johan Rockström als wissenschaftlicher Direktor vor. Neben diesen Tätigkeiten nahm er in seiner mehr als 30 Jahre dauernden Karriere eine Reihe weiterer Funktionen wahr – unter anderem war er von 2008 bis 2015 Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des Weltklimarates (IPCC) und ist seit 2022 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats zum Klimawandel der Europäischen Union (EU). Der Leopoldina gehört Ottmar Edenhofer seit 2018 in der Sektion Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften an, ist aber bereits seit 2010 in ihrer Wissenschaftlichen Kommission „Klima und Energie“ tätig. Für seine Arbeit ist er mehrfach ausgezeichnet worden, etwa 2021 mit dem Arthur Burkhardt-Preis der Arthur Burkhardt-Stiftung für Wissenschaftsförderung und 2020 mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur will die Universität Duisburg-Essen an das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert, Gerhard Mercator, erinnern. Sie wird an Personen aus Kultur, Politik und Wissenschaft verliehen – in der Vergangenheit beispielsweise an Joachim Gauck, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher, Peter Scholl-Latour oder Jutta Limbach. 2020 hatte Leopoldina-Mitglied und Meeresforscherin Antje Boetius eine Mercator-Professur inne. Im Rahmen der diesjährigen Mercator-Professur wird Ottmar Edenhofer am 3. (Duisburg) und 24. November (Essen) öffentliche Vorträge an der Universität Duisburg-Essen halten. Darin widmet er sich dem Thema „Klima, Krieg und Wissenschaft: Praktische Dilemmata und theoretische Herausforderungen – Globale Kooperation“.