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Foto: Valerie Assmann
Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Kulturwissenschaften |
Stadt: | Konstanz |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Lesens/Geschichte der Schrift, historische Anthropologie, Generationen in Literatur und Gesellschaft, Kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung
Aleida Assmann ist eine deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Gedächtnisgeschichte. In ihren Arbeiten zu den Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen untersucht sie, welche Rolle das Erinnern an den Holocaust und das Eingeständnis der eigenen Schuld für die deutsche Nation spielen.
Sie kommt zu dem Schluss, dass nur die bewusste Distanzierung von den Verbrechen der eigenen Geschichte eine Identitätswende ermöglicht und zu zivilgesellschaftlichen Werten führt.
Assmanns Forschungen beziehen sich nicht nur auf Deutschland. Vielmehr gibt sie Impulse für die Einführung eines europäischen Gedenktags, den 8. Mai, als Tag des offiziellen Kriegsendes. Darüber hinaus regt sie die Entwicklung einer nationenübergreifenden Erinnerungskultur an, damit die gemeinsamen Erinnerungen an die Verbrechen des Holocaust zur Grundlage einer globalen Menschenrechtspolitik werden können.
Des Weiteren erforscht Aleida Assmann verschiedene Konzepte von Zeit und hält dabei fest, dass Zukunft in früheren Epochen mit Entdeckung, Erneuerung und Fortschritt assoziiert wurde, während sie heute zu einem Gegenstand der Sorge geworden ist. Sie erforscht die Gründe dieser Krise und zeigt gleichzeitig ihr Potential: Aus der Vergangenheit lässt sich für die Zukunft lernen.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt betrifft die Geschichte des Lesens und der Schrift, der sie sich zum Beispiel in einer Studie der abendländischen Grammatologie widmet.
Ihre wissenschaftlichen Werke sind nicht nur unter Akademikern bekannt, sondern erreichen ein breiteres Publikum. Für ihre interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Gedächtnisgeschichte erhielt sie den Max-Planck-Forschungspreis. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Ägyptologen Jan Assmann, erhielt sie 2018 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
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