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Foto: Alfred-Wegener-Institut / Kerstin Rolfes
Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Bremen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Polarforschung, Biologische Ozeanografie, Marine Mikrobiologie, Tiefseeökosysteme, Molekulare Ökologie, Geomikrobiologie
Antje Boetius ist eine deutsche Meeresforscherin und Mikrobiologin, die sich auf Fragen der marinen Stoffkreisläufe und Lebensvielfalt wie auch auf die Erforschung von Tiefseeökosystemen mit Unterwasserrobotern spezialisiert hat. Sie beschäftigt sich derzeit vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans.
Die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven beschäftigt sich derzeit vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans. Antje Boetius erforscht Mikroorganismen, die Teile des Meeresbodens besiedeln und langfristig großen Einfluss auf das Erdsystem haben. So entstehen in der Tiefsee große Mengen Methan, das in Form von Methanhydraten im Meeresboden lagert oder auch als Gas entweicht. Antje Boetius entdeckte mikrobielle Lebensgemeinschaften, die den größten Teil dieses Methans abbauen, ohne dafür Sauerstoff zu benötigen. Dieser Prozess hat sowohl für Methanflüsse im Meer als auch für das Klimasystem eine hohe Bedeutung. Denn die mikrobiellen Lebensgemeinschaften verhindern, dass große Mengen des Treibhausgases, das 25-mal stärker wirkt als CO2, in die Atmosphäre entweichen. Diesem Prozess der anaeroben Oxidation von Methan, kurz AOM, konnte Antje Boetius als erste bis dahin unbekannte Mikroorganismen zuordnen. Aktuell beschäftigt sie sich mit der Erforschung der Vielfalt von Tiefseegemeinschaften unter dem arktischen Eis und den Auswirkungen der Gewinnung von polymetallischen Knollen auf das Ökosystem des Meeresbodens.
Mit ihren Arbeiten trägt Boetius entscheidend zum Verständnis eines bedeutenden Prozesses im globalen Klimakreislauf bei. Aktuell beschäftigt sich die Geowissenschaftlerin mit der Erforschung von Tiefseeorganismen unter dem arktischen Eis und den Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf polare Ökosysteme.
Ein Großteil von Antje Boetius‘ Arbeit findet auf hoher See statt. Seit 1989 hat sie an rund 50 Expeditionen auf deutschen und ausländischen Forschungsschiffen teilgenommen und dort mit zahlreichen innovativen Methoden Proben entnommen und analysiert.
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