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Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Bielefeld |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Historische Wissenschaftsgeschichte, Wissensentstehung, Status von Wissen, Geschichte der Natur- und Technikwissenschaften
Carsten Reinhardt ist Historiker mit Schwerpunkt Wissenschafts- und Technikgeschichte. Er erforscht die Wissensentstehung in Gesellschaften und den Status von wissenschaftlichem Wissen. Sein Fokus liegt dabei auf Natur- und Technikwissenschaften, etwa der Chemie, und Untersuchungsmethoden der Chemie und Physik.
Historische Wissenschaftsforschung fragt nach der wissenschaftlichen Auseinandersetzung des Menschen mit Natur und Gesellschaft vor dem Hintergrund des jeweiligen geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontextes. Carsten Reinhardt verknüpft in seinem Forschungsgebiet Wissenschaftsgeschichte und Zeitgeschichte. Er analysiert Wissensentstehung vor dem zeitgeschichtlichen Verhältnis von Institutionen und Öffentlichkeit zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur. In seinen Arbeiten fragt er: Wie und wo entstand neues Wissen? Wie wurde es verbreitet und anerkannt? Und warum gerät Wissen wieder in Vergessenheit?
Seine Forschung kann die Bedeutung der Wissenschaften als Innovations- und Reflexionspotenzial moderner Gesellschaft aufzeigen. Analysiert werden aber auch die Bedeutung von Institutionen bei der Wissensentstehung sowie die Rolle medial vermittelter Populärwissenschaften. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Carsten Reinhardt zum Beispiel mit der Geschichte von Forschungsinstitutionen oder der Geschichte der Chemie. Er untersucht das Wechselverhältnis von Chemie und Gesellschaft. So haben sich Selbstverständnis und Fremdwahrnehmung der Chemie im Laufe der Jahrzehnte grundlegend gewandelt. Diese Wandlung hängt mit Veränderungen im Wissenschafts- und Wirtschaftssystem zusammen, wodurch Chemie zunehmend im Zusammenhang mit Disziplinen wie Nanotechnologie, Energie und Life Sciences gesehen wurde.
In früheren Arbeiten beschrieb Carsten Reinhardt an zwei zentralen Untersuchungsmethoden der Chemie, wie sich physikalische Instrumente und chemische Forschungsprogramme wechselseitig beeinflussen. Er rekonstruierte, wie sich die Einführung der Kernmagnetischen Resonanzspektroskopie (NMR) und der Massenspektrometrie auf die Zusammenarbeit zwischen Hochschulforschung und Industrie ausgewirkt hat.
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