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Foto: privat

Prof. Dr.

Christian Chopin

Wahljahr: 2005
Sektion: Geowissenschaften
Stadt: Paris
Land: Frankreich
CV Christian Chopin - PDF (Deutsch)
CV Christian Chopin - PDF (Englisch)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Mineralogie, metamorphe Petrologie, Hoch- und Ultrahochdruckmetamorphose, kontinentale Subduktion, Kristallchemie von gesteinsbildenden Mineralien

Christian Chopin ist ein französischer Geologe, der sich für die Chemie von Mineralien interessiert. Er erforscht metamorphe Gesteine und spielte eine Schlüsselrolle bei der Etablierung des Bereichs der Ultrahochdruckmetamorphose. Er wies das Vorkommen des Minerals Coesit, einer Hochdruck-Kieselsäurephase, in den Westalpen nach und lieferte damit den Beweis für kontinentale Subduktion. Im Jahr 2007 wurde das neu entdeckte Phosphatmineral Chopinit nach ihm benannt.

Unter Metamorphismus wird die Umwandlung von Gesteinen aufgrund von Veränderungen der Temperatur- oder Druckbedingungen im Erdinneren verstanden. Dieser Prozess führt zu fortschreitenden Veränderungen in der Chemie und Beschaffenheit der gesteinsbildenden Mineralien, manchmal auch in der chemischen Zusammensetzung des Gesteins. Metamorphe Gesteine treten über sehr große Gebiete auf, wie beispielsweise die metamorphen Gürtel der Alpen und des Himalaya. Die regionale Metamorphose ist ein Ausdruck der kontinuierlichen Aktivität des Planeten Erde bedingt durch die Plattentektonik, zu diesen Prozessen gehört unter anderem das Abtauchen (Subduktion) ozeanischer Platten unter kontinentale Platten.

Mit dem erstmaligen Auffinden des Minerals Coesit in den Westalpen bewies Christian Chopin, dass Bruchstücke der kontinentalen Kruste auch in Subduktionszonen in Tiefen von über 100 Kilometern gezogen werden können – und wieder an die Oberfläche kommen. Chopin hat damit den Bereich der Ultrahochdruckmetamorphose erschlossen.

Seine experimentellen Arbeiten zur Stabilität von Mineralien beruhen auf Beobachtungen in der Natur. Er hat mit anderen Forschenden aus dem Bereich der Thermodynamik zu diesen experimentellen Aspekten und aus dem Bereich der Kristallographie zur Kristallchemie verschiedener Minerale, insbesondere komplexer Phosphate, zusammengearbeitet. Im Jahr 2007 wurde das neu entdeckte Hochdruckmineral Chopinit, Mg3(PO4)2, nach ihm benannt.

Werdegang

  • seit 2021 Emeritierter Forscher,  Centre national de la recherche scientifique (CNRS) at École normale supérieure (ENS), Paris, Frankreich
  • 1990-2021 Direktor Forschung, CNRS at ENS, Paris, Frankreich
  • 1981-1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, CNRS at ENS, Paris, Frankreich
  • 1979-1981 Postdoktorand, Ruhr-Universität Bochum
  • 1985 Habilitation, Université Pierre et Marie Curie, Paris, Frankreich
  • 1979 Promotion, Université Pierre et Marie Curie, Paris, Frankreich
  • 1974-1978 Studium, École normale supérieure (ENS), Paris, Frankreich

Funktionen

  • seit 2016 Schatzmeister, Société française de Minéralogie et de Cristallographie (SFMC), Frankreich
  • 2004-2011 Vizepräsident, European Mineralogical Union
  • 2001-2019 Geschäftsführender Herausgeber, European Journal of Mineralogy
  • 1988-2000 Herausgeber, European Journal of Mineralogy

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2022 SFMC Merit Award, Société française de Minéralogie et de Cristallographie, Frankreich
  • 2019 Ehrenmitglied, Deutsche Mineralogische Gesellschaft (DMG)
  • seit 2019 Mitglied, Accademia delle Scienze, Torino, Italien
  • seit 2012 Mitglied, Accademia nazionale dei Lincei, Italien
  • seit 2005 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 1995 Medal for Research Excellence, European Mineralogical Union (EMU)
  • 1994 Fellowship, Mineralogical Society of America, USA
  • 1994 Buttgenbach-Preis, Royal Academies for Science and the Arts of Belgium (RASAB), Belgien
  • 1993 Van den Broeck Medaille, Geological Survey of Belgium (GSB), Belgien
  • 1987 Bronze Medaille, CNRS, Frankreich
  • 1986 Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis, Deutschen Mineralogischen Gesellschaft
  • 1979-1981 Stipendium, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)

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