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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2011
Wahljahr: | 1988 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Strasbourg |
Land: | Frankreich |
Forschungsschwerpunkte: Immunsystem, Angeborene Immunität, Rezeptorproteine, Toll-Gen, Toll-like Receptor, TLR
Jules Hoffmann ist ein französischer Biologe. 2011 wurde er gemeinsam mit Bruce Beutler und Ralph M. Steinmann mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Die drei Wissenschaftler haben das Immunsystem erforscht und, so das Nobelkomitee, „unser Verständnis des Immunsystems revolutioniert“. Jules Hoffmann und Bruce Beutler entdeckten Aktivierungsmechanismen der angeborenen Immunität.
Alle Lebewesen besitzen ein angeborenes Abwehrsystem, das ihren Organismus vor Mikroorganismen schützt. Hoffmann und Beutler entdeckten Rezeptorproteine, die Bakterien und andere Mikroorganismen beim Eintritt in den Körper erkennen und das Immunsystem aktivieren. In einer weiteren „Abwehrstufe“ kommen die von Steinman entdeckten dendritischen Zellen zum Einsatz.
Hoffmann und seine zahlreichen Mitarbeiter forschten vor allem an der Fruchtfliege Drosophila. Er entdeckte, dass Fliegen mit Mutationen im Toll-Gen an Bakterien- oder Pilzinfektionen starben, da ihr Körper keine effektive Abwehrreaktion auslösen konnte. Denn das Gen aktiviert Rezeptoren, die wiederum die Immunabwehr in Gang setzen. Das Hoffmann Labor beschrieb damit die Wichtigkeit des Toll-Gens für das Immunsystem.
Sein Forscherkollege Beutler fand bei Mäusen einen ähnlichen Rezeptor (Toll-like Receptor, TLR). Er hatte damit eine neue Klasse von Immunmolekülen entdeckt und nachgewiesen, dass bei Insekten und Säugetiere die Immunreaktion über den gleichen Mechanismus aktiviert wird. Die Entdeckungen der drei Immunologen haben wesentlich zum Verständnis von Krankheiten beigetragen und die Entwicklung neuer Therapien gegen Infektionen, Krebs und Entzündungskrankheiten befördert.
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