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Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Hamburg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Klimasystemdynamik, Wechselwirkung von Vegetation und Atmosphäre im Klimasystem, Paläoklimamodellierung
Der Meteorologe Martin Claußen ist fasziniert von der Wechselwirkung zwischen der Atmosphäre der Erde und ihrer Landoberfläche, insbesondere der Vegetation. Er erforscht, welche Rolle das für die Entwicklung des globalen und regionalen Klimas spielt und wie der Mensch dieses Zusammenspiel beeinflusst.
Mit seiner Abteilung „Land im Erdsystem“ widmet Claußen sich Fragestellungen wie: Verstärkt oder dämpft die Wechselwirkung zwischen terrestrischer Biosphäre, Atmosphäre und Ozean globale Klimaveränderungen? Oder wird dadurch nur das regionale und lokale Klima beeinflusst? Ein wichtiger Fokus seiner Forschungen liegt auf der Rolle der Pflanzen. Unter anderem, weil sie CO2 aufnehmen, spielen sie für das Klima eine wichtige Rolle. Deshalb betrachtet Claußen, welche Auswirkungen Änderungen der Vegetation haben, beispielsweise durch die Entwicklungen in der Landwirtschaft der letzten 1.000 Jahre oder durch die Migration von Vegetationszonen.
Martin Claußen und seine Mitarbeiter nutzen für ihre Forschung sowohl mathematische Modelle als auch Beobachtungen vor Ort und Satellitenmessungen. Ihr Ziel ist auch eine Verbesserung der Klimamodelle, indem zum Beispiel berücksichtigt wird, dass sich die CO2-Aufnahmekapazitäten der Pflanzen mit sinkender Verfügbarkeit von Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff erheblich verringern. Weil die globale Klimadynamik durch die Migration von Vegetationszonen vor allem langfristig beeinflusst wird, hilft der Blick in die Vergangenheit, um zukünftige Entwicklungen abschätzen zu können. Daher gehören auch die Paläoklimatologie und Paläoklimamodellierung zu Claußens Interessengebieten.
Ein regionaler Fokus seiner Forschung liegt in Nordafrika. Dort untersucht er die Entwicklung von Wüstengegenden wie Sahara und Sahel innerhalb einiger Tausend Jahre. Er geht unter anderem der Frage nach, ob es eine allmähliche oder abrupte Wüstenbildung gab – wie in der Sahara vor 5000 bis 6000 Jahren – und ob diese Gegenden wieder ergrünen könnten.
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