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Wahljahr: | 2010 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Zürich |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Historische Epistemologie der Humanwissenschaften, Visualisierungsstrategien in den Lebenswissenschaften, Verhältnis von Kunst und Wissenschaft, Geschichte der Kybernetik, Hirnforschung, Geschichte des wissenschaftlichen Buches
Grundlage der Wissenschaftsforschung von Michael Hagner ist ein multiperspektivischer Zugang, mit dessen Hilfe verschiedene Wissenskulturen in einen neuen Zusammenhang gebracht werden können. Schwerpunkt seiner Arbeit sind gesellschaftlich und kulturell relevante Themen, die um den Schnittpunkt von natur- und geisteswissenschaftlichen Fragestellungen angesiedelt sind. Seine Forschungen betreffen Neurobiologie, Medizin, Anthropologie, Sehtheorie, Bildgeschichte, Buchgeschichte und Kybernetik.
In mehreren Untersuchungen zur Geschichte der Hirnforschung konnte er zeigen, wie sich dieses Gebiet seit dem 19. Jahrhundert zur Wissenschaft vom Menschen entwickelte und wie es dabei – neben Darwinismus und Psychoanalyse – das moderne Menschenbild entscheidend mitgeprägt hat. Zudem belegt Hagner, dass die Theorien der Hirnforschung nie unabhängig von den kulturellen, sozialen und politischen Umständen der jeweiligen Wissenschaftler und ihrer Zeit entstanden sind.
Hagners eher an Problemstellungen als an disziplinären Entwicklungen orientierter Ansatz hat auch seine Arbeiten zur Geschichte der Physiologie, der Anthropologie, der „Monstrositäten“ sowie der Kybernetik bestimmt. In ihnen werden unterschiedliche Praktiken, Wissensformen und Erfahrungsbegriffe herausgearbeitet, die im Zentrum der modernen Humanwissenschaften stehen und bis in die Alltagswelt hinein wirksam sind.
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