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Wahljahr: | 2001 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Überlebensmechanismen von Bakterien, Stressverarbeitung, Biofilmbildung, Botenstoff Cyclic-di-GMP, Entwicklung von Antibiofilmwirkstoffen
Regine Hengge ist Mikrobiologin. Sie erforscht, wie Bakterien Biofilme bilden und wie sie Stress verarbeiten. Als eine der Ersten hat sie die molekularen Regulationsvorgänge in nicht mehr wachsenden Bakterien untersucht. Zudem hat sie ein Modellsystem der Stressantwort beim Bakterium „Escherichia coli“ erstellt.
Bakterien können in extrem feindlichen Umgebungen überleben, weil sie komplexe Stressantworten entwickelt haben. Regine Hengge erforscht diese grundlegenden Überlebensmechanismen der Bakterien. Dabei dient ihr das Bakterium „Escherichia coli“ als Modell. Sie untersuchte Stressreaktionen bei Bakterien, die unter Nährstoffmangel leiden. Im Fokus standen dabei Mechanismen der Signalübertragung und die Genregulation.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt sind bakterielle Biofilme. Biofilme haben gewebeähnliche Eigenschaften und bieten Bakterien Schutz. Sie spielen eine wichtige Rolle bei chronischen Infektionskrankheiten, denn in Biofilmen sind Bakterien resistent gegen Attacken des Immunsystems, gegen Desinfektionsmittel und Antibiotika. Regine Hengge erforscht hier vor allem die Funktion eines Botenstoffs, der die Bildung von Biofilmen anregt (Cyclic-di-GMP). Sie möchte aufklären, wie die beteiligten Proteine und deren Cyclic-di-GMP-bindende Effektorkomponenten während der Biofilmentstehung kooperieren und wie sie reguliert werden.
Außerdem untersucht sie die komplexe Architektur von Biofilmen sowie die Hemmung von Biofilmen durch Naturstoffe. Da der Botenstoff zur Biofilmbildung in fast allen Bakterien vorkommt, können die Mechanismen und zellulären Prozesse Angriffspunkte für Medikamente sein. Auf der Grundlage ihrer Forschung könnten neue Antibiofilmwirkstoffe entwickelt werden.
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