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Nachricht | Mittwoch, 23. April 2014

Leopoldina-Mitglied Stefan W. Hell erhält den Carus-Preis

Leopoldina-Mitglied Stefan W. Hell erhält den Carus-Preis

Der Göttinger Physiker Stefan W. Hell wird am Freitag, 25. April, mit dem Carus-Preis der Stadt Schweinfurt ausgezeichnet. Ebenfalls geehrt wird dieses Jahr die Jenaer Juristin Giesela Rühl. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften hat die beiden Carus-Preisträger im vorigen Jahr mit der Carus-Medaille ausgezeichnet. Die Preisverleihung ist öffentlich und beginnt um 19 Uhr im Alten Rathaus in Schweinfurt.

Prof. Dr. Stefan W. Hell (Jahrgang 1962)  ist der Entwickler des ersten mikroskopischen Verfahrens, mit dem man mit fokussiertem Licht Auflösungen weit unterhalb der Lichtwellenlänge erzielen kann. Für die biomedizinische Forschung ist diese Entdeckung von großer Bedeutung, weil Lichtmikroskopie bislang das einzige Verfahren ist, mit dem man in einer lebenden Zelle und in Gewebe die räumliche Organisation und Dynamik von Molekülen erfassen kann. Seit 2002 ist der Wissenschaftler Mitglied und Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Zudem leitet er seit 2003 die Abteilung „Optische Nanoskopie“ am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Seit 2013 ist er Mitglied der Leopoldina in der Sektion Physik.

Prof. Dr. Giesela Rühl, LL.M. (Berkeley) (Jahrgang 1974) beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die Globalisierung und europäische Integration für das Recht bedeuten. Seit 2010 ist Giesela Rühl Professorin für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht, Internationales Privat- und Prozessrecht, Europäisches Privatrecht und Rechtsvergleichung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der Jungen Akademie.

Der Carus-Preis der Stadt Schweinfurt ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1962 alle zwei Jahre an den oder die Träger der Carus-Medaille aus dem Vorjahr verliehen. Mit der Carus-Medaille, die nach dem Arzt, Forscher und Künstler Carl Gustav Carus (1789–1869) benannt ist, zeichnet die Leopoldina herausragende Forschungen in den Naturwissenschaften oder der Medizin aus.

Die Verbindung von Carus-Medaille und -Preis hält das Band der heute in Halle beheimateten Akademie Leopoldina zu ihrer Gründungsstadt Schweinfurt aufrecht. Die bekanntesten der seither ausgezeichneten Wissenschaftler sind die Nobelpreisträger Feodor Lynen, Jacques Monod, Manfred Eigen, Georges Köhler, Christiane Nüsslein-Volhard, Erwin Neher und Bert Sakmann.