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Nachricht | Dienstag, 6. März 2018

Tierbeobachtung aus dem All: Antenne zur Raumstation ISS gebracht

Tierbeobachtung aus dem All: Antenne zur Raumstation ISS gebracht

Foto: © Fotolia.com – sandpiper

Eine russische Sojus-Rakete hat eine Antenne der ICARUS-Mission zur internationalen Raumstation ISS gebracht. Damit werden weltweit Bewegungen von Tieren beobachtet und unter anderem Erkenntnisse über Umweltentwicklungen und Naturkatastrophen gewonnen. Das ICARUS-Projekt wird von Leopoldina-Mitglied Martin Wikelski geleitet.

Viele Tierarten haben eine empfindliche Wahrnehmung und können für den Menschen ein wichtiger Indikator für Umweltinformationen sein. In Verbindung mit Satellitentechnologien hat sich in den vergangenen Jahren die Erderkundung durch Tiere rasant entwickelt. Die immer kleiner werdenden Chips und Sensoren machen es möglich, die Aufenthaltsorte von immer mehr Tierarten per Telemetrie zu verfolgen und Messwerte in Echtzeit auszuwerten. Die konsequente Weiterentwicklung des Forschungsfeldes der Umweltbeobachtung mit Hilfe von Tieren könnte für die Früherkennung von Naturkatastrophen, für das Gesundheits-Management und die Umweltbeobachtung sehr interessante Perspektiven eröffnen.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Max-Planck-Gesellschaft, der Russischen und Deutschen Raumfahrtagentur Roskosmos, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie der Universität Konstanz.

Im Jahr 2016 veranstaltete die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Berlin das Symposium „Erdbeobachtung durch Tiere“. Der wissenschaftliche Koordinator der Tagung, Prof. Martin Wikelski (Max-Planck-Institut für Ornithologie, Konstanz) beschrieb in seinem Eröffnungsvortrag die Möglichkeiten der globalen Tierbeobachtung, die sich mit dem Projekt ICARUS (Sammlung von Telemetrie-Daten über die internationale Raumstation ISS) eröffnen würden.