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Nachricht | Donnerstag, 30. März 2023

Biochemikerin Katalin Karikó spricht über das Potential der mRNA-Therapie

Biochemikerin Katalin Karikó spricht über das Potential der mRNA-Therapie

Bild: © Leopoldina

Seit der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus ist auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, dass Messenger-RNA die Bereitstellung wirksamer und sicherer Impfstoffe und Medikamente revolutionieren kann. Im Körper sind diese Moleküle entscheidend beim Proteinaufbau beteiligt, da sie als Boten die genetischen Informationen der DNA vom Zellkern an die Ribosomen übertragen. Die Biochemikerin Katalin Karikó trug wesentlich zur Grundlagenforschung bei, auf die sich die heutige mRNA-Technologie stützt. In der Leopoldina-Vorlesung am Mittwoch, 19. April in Halle (Saale) wird sie erläutern, wie mRNA für Therapien eingesetzt werden kann.


Katalin Karikó ist eine ungarisch-US-amerikanische Neurowissenschaftlerin und Biochemikerin, die früh das Potenzial von synthetisch hergestellter mRNA für die Therapie immunologischer und onkologischer Erkrankungen sowie die Impfstoffentwicklung erkannt hat. Als ehemalige Senior Vizepräsidentin von BioNTech war sie maßgeblich an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus beteiligt. Seit 2021 hat sie eine Außerplanmäßige Professur für Neurochirurgie an der University of Pennsylvania/USA sowie eine Professur an der Universität Szeged/Ungarn inne. Über ihre aktuelle Forschung zur Anwendung der mRNA-Technologie in der Erzeugung therapeutischer Proteine für Tumorbehandlungen wird sie in der Leopoldina-Vorlesung berichten.

Zuvor überreicht Leopoldina-Präsident  Gerald Haug um 17:00 Uhr Akademie-Mitgliedern der Klasse II – Lebenswissenschaften ihre Urkunden. Im Rahmen der Veranstaltung wird außerdem Leopoldina-Mitglied Franz-Ulrich Hartl mit der Schleiden-Medaille geehrt. Der Biochemiker entdeckte eine Klasse von Proteinen, sogenannte „Chaperone“, die an der Proteinfaltung in Mitochondrien beteiligt sind. Falsch gefaltete Proteine können neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer-Demenz auslösen.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Die Leopoldina-Vorlesung wird in englischer Sprache gehalten.