Datum: | Mittwoch, 20. bis Donnerstag, 21. November 2013 |
Uhrzeit: | 18:00 bis 19:00 |
Ort: | Leopoldina, Festsaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale) |
Kausalbeziehungen in den nicht-experimentellen Sozialwissenschaften
Die Aufdeckung kausaler Beziehungen ist eine zentrale Aufgabe aller empirischen und damit auch der Sozialwissenschaften. Dies ist vergleichsweise unproblematisch, solange die Möglichkeit kontrollierter Experimente besteht, was jedoch in weiten Bereichen der Sozialwissenschaft nicht gegeben ist. Damit ist man auf die Analyse von Felddaten angewiesen. Dort aber findet man zunächst nur Korrelationen, die für sich genommen keine Aussagen über Kausalrichtungen erlauben.
Um dennoch solche Aussagen machen zu können, wurden in den vergangenen Jahrzehnten eine Reihe statistisch-ökonometrischer Verfahren entwickelt, die auch ausserhalb der Wirtschaftswissenschaften Anwendung finden. Dabei stellt sich die Situation anders dar, je nachdem, ob es sich um Zeitreihen-, Querschnitts- oder Paneldaten handelt. Soweit man nicht auf eindeutige zeitliche Abhängigkeiten abstellen kann, ist allen Verfahren gemeinsam, dass man zur Identifikation der Kausalrichtung zusätzlicher Information bedarf, die nicht in den untersuchten Daten enthalten ist.
Prof. Dr. Dr. h.c. Gebhard Kirchgässner ML studierte Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Statistik an der Universität Konstanz, wo er im Jahr 1976 promovierte. Ab 1977 war er Oberassistent am Institut für Wirtschaftsforschung der ETH Zürich (Schweiz). Nach der Habilitation für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie übernahm er im Jahr 1984 den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der Universität Osnabrück. 1992 wechselte er als Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie sowie als Direktor des Schweizerischen Instituts für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung an die Universität St. Gallen (Schweiz), wo er 2013 emeritiert wurde. Seit September diesen Jahres ist er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Im Jahr 2011 verlieh ihm die Universität Fribourg (Schweiz) die Ehrendoktorwürde. Von 2003 bis 2007 war er Präsident der Kommission für Konjunkturfragen des Schweizerischen Bundesrats. Seine Forschungsgebiete umfassen: Politische Ökonomie, Wirtschafts- und Finanzpolitik, Angewandte Ökonometrie sowie Methodische Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
ML: Mitglied der Leopoldina
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Melanie Krähe
Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft
Tel. 0345 - 47 239 - 865
E-Mail melanie.kraehe@leopoldina.org
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